Kurz vor Spielbeginn musste Trainer Sinisa Suker seine Viererkette noch einmal umbauen, da Anderson Lucoqui sich beim Warmmachen verletzte. Für ihn kam Lukas Abulhanov auf die Linksverteidigerposition.

Beide Teams begannen druckvoll, man merkte schon früh den großen Willen der Fortunen. Bereits nach vier Minuten musste Kölns Torwart Sven Müller einen abgefälschten Freistoß von Vincent Reinert stark parieren. Nur zwei Minuten später antworteten die Gastgeber mit einem Fernschuss von Marcel Hartel, den Tim Wiesner aber mühelos entschärfen konnte. Der erste Aufreger folgte dann in der 10. Minute. Bei einem Solo im Kölner Strafraum wurde Taylan Duman ziemlich ungestüm von den Beinen geholt – Schiedsrichter Jonathan Lautz zögerte keine Sekunde und zeigte auf den ominösen Punkt. Der Strafstoß von Benjamin Nuhi ging jedoch links am Kölner Gehäuse vorbei. Das war ein kleiner Schock für die Fortunen, die nun etwas zurückhaltender agierten. Der Gastgeber kam besser ins Spiel. In der 19. Minute resultierte daraus der dann aber doch etwas überraschende Führungstreffer für das Heimteam. Anas Ouahim bekam auf halblinks den Ball, schoss, doch Wiesner hielt stark. Allerdings wurde der Ball wieder genau zum Kölner „geklärt“, der sich mit einem satten Flachschuss ins Fortuna-Tor bedankte. Danach neutralisierten sich beide Teams. Fortuna spielte bei diesem Spitzenteam nicht nur mit, sondern war zeitweise überlegen – dennoch blieb es bis zur Pause bei der schmeichelhaften 1:0-Führung für das Team vom Geißbockheim.

Die zweiten 45 Minuten begannen, wie die ersten aufgehört hatten. Kaum Chancen, aber ein sehr intensives Spiel auf einem tiefen Platz. Die Fortunen versuchten immer wieder das Kommando zu übernehmen. In der 73. Minute ging ein Schuss von Lewis Biade knapp am Kölner Tor vorbei. Endlich gab es wieder etwas Sehenswertes vor den Toren. So sollte es dann auch in der restlichen Spielzeit weitergehen. In der 76. Minute gab es wieder ein Foul an Duman im Strafraum und der Schiedsrichter zeigte erneut auf den Elfmeterpunkt. Diesmal übernahm Reinert die Verantwortung und verwandelte eiskalt zum Ausgleich. Jetzt war der Bann gebrochen. Beide Mannschaften spielten nun mit offenem Visier und wollten den Sieg. Erst hatte Emmanuel Iyoha auf der einen Seite eine Riesenchance (83.), ehe auf der anderen Seite Wiesner überragend gegen den frei vor ihm auftauchenden Jannik Mause klärte (84.). Doch damit nicht genug. Aus einer Drucksituation heraus versuchte der Keeper der Kölner einen Ball zu klären, schoss aber seinen eigenen Mann an und der Ball fiel Iyoha etwa 13 Meter vor dem leeren Tor vor die Füße. Er nahm das Missgeschick dankend an und versenkte den Ball im verwaisten Tor. Jetzt wurde es nochmal kurz sehr hektisch, aber die Flingeraner hielten stand und brachten den Derbysieg nach Hause.

So hörte man dann auch den erleichterten Trainer Suker nach dem Spiel: „Endlich haben die Jungs sich für einen sehr beherzten Einsatz gegen eine Spitzenmannschaft belohnt. Ich denke, dass wir über 90 Minuten den Sieg unbedingt wollten und die Jungs dafür alles getan haben. Wir hoffen, dass sie diesen Glauben an sich jetzt auch in die nächsten schweren Spiele und die Champions Trophy mitnehmen.“