Awareness-Strukturen
Du wurdest belästigt oder bedroht?
Du fühlst Dich unsicher oder nicht respektiert?
Jemand geht zu weit - Dir oder anderen gegenüber?
Das Awareness-Team hilft Dir!
Was ist Awareness?
Der englische Begriff „Awareness“ bedeutet: aufmerksam sein, aufeinander achten, Grenzen respektieren.
Auch im Stadion tragen alle eine Mitverantwortung für eine Atmosphäre, in der sich alle wohl und sicher fühlen können. Dabei kann es sehr unterschiedlich sein, was Menschen als Grenzüberschreitung empfinden – und daher geht es bei Awareness auch darum, die Wahrnehmung anderer zu respektieren und nicht abzutun.
Die Awareness-Anlaufstelle ist dafür da, dass sich alle Menschen im Stadion sicher und wohl fühlen können. Wenn du Diskriminierung, sexuelle Belästigung oder andere unangenehme Situationen erlebst, hilft dir das Awareness-Team.
An Spieltagen steht unser Awareness-Team aus geschulten ehrenamtlichen Fans und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen bereit, um jederzeit Hilfe leisten zu können. Es gibt auch einen sicheren Rückzugsraum im Stadion und die Möglichkeit auch noch nach dem Spiel Vorfälle über die Homepage zu melden.
Bereits seit 2018 gibt es für solche Fälle das von Fans betreute Hilfetelefon. 2025 wurde dieses Angebot in Zusammenarbeit von Fans, dem Fanprojekt und dem Verein, mit Unterstützung der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball NRW (MeDiF) erweitert und in ein umfassendes Awareness-Konzept integriert.
Die Anlaufstelle arbeitet betroffenenzentriert, das heißt, das Awareness-Team handelt bei einer Meldung nach euren Bedürfnissen und Wünschen. Es passiert nichts, was ihr nicht ausdrücklich wollt oder mit euch abgesprochen ist – abgesehen von Notfällen, z.B. wenn ihr nicht mehr ansprechbar seid oder akute Gefahr droht!
In jedem Fall werdet ihr aus der Situation herausgeführt, in der ihr euch unsicher oder unwohl fühlt. Ihr könnt an einen sicheren, geschützten Ort in der Arena gebracht werden. Bei Bedarf stellen wir Kontakt zum Sicherheitsdienst oder zur Polizei her. Zusätzlich kann beispielsweise ein Taxi gerufen oder eine vertraute Person kontaktiert werden. Wenn der Wunsch besteht, stellen wir auch den Kontakt zu professionellen Beratungsstellen her oder begleiten euch auch nach dem Spiel, wenn ihr eine Strafanzeige erstatten möchtet. Es können sich auch Fans melden, die nicht selbst betroffen sind, aber eine Diskriminierung mitbekommen haben und möchten, dass etwas dagegen unternommen wird.
Welche Diskriminierungsformen gibt es?
Sexismus bezeichnet die Diskriminierung von Menschen einzig auf Grundlage des Geschlechts. Insbesondere Frauen werden aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit traditionelle gesellschaftliche Rollenmuster zugeschrieben, die auf der Grundlage eines historisch gewachsenen, als natürlich verklärten und ideologisch begründeten Glaubens an Geschlechtshierarchie auch gegenwärtig konserviert werden.
Von Rassismus ist immer dann die Rede, wenn Menschen aufgrund ihres Äußeren, ihres Namens, ihrer Kultur, ihrer ethnischen Herkunft oder ihrer Religion diskriminiert werden. Rassismus basiert auf dem Gedanken einer vermeintlichen Überlegenheit einer Menschengruppe gegenüber einer anderen Menschengruppe, die sich z.B. in Stereotypen und Vorurteilen wiederfindet. Rassistische Diskriminierung kann mit zivilrechtlichen Schadensersatzpflichten bis hin zu strafrechtlichen Sanktionen wie Freiheitsstrafen, z.B. wegen Volksverhetzung und Beleidigung sanktioniert werden. Rassismus, der sich in Gewalt niederschlägt wird noch schwerer bestraft.
medif-nrw.de/de/diskriminierungsformen-im-fussball/diskriminierungsform-rassismus/
Ableismus setzt sich zusammen aus dem englischen Wort able, also fähig sein, und -ismus. Das sozialwissenschaftliche Konzept stammt aus der US-amerikanischen Behindertenbewegung und meint die Ungleichbehandlung und Diskriminierung von Menschen, die kognitive, emotionale oder physische Beeinträchtigungen aufweisen. Im Mittelpunkt stehen Vorurteile, Stigmatisierungen und Barrieren gegenüber Mitgliedern einer Gesellschaft, die der soziokulturell vermittelten Kategorie behindert zugeordnet und auf diese reduziert werden.
Unter Antisemitismus werden alle Denk- bzw. Ausdrucksformen der Feindseligkeit und der Abneigung gegenüber Jüdinnen und Juden verstanden. Historisch gewachsene Verschwörungsmythen können ebenso antisemitisch sein, wie eine Diskriminierung oder Beleidigung allein aufgrund der Zugehörigkeit zur Glaubensgemeinschaft des Judentums. Auch Leugnungen oder Verharmlosungen des Holocausts – etwa durch Vergleiche mit anderen Ereignissen – gelten als antisemitisch.
medif-nrw.de/de/diskriminierungsformen-im-fussball/diskriminierungsform-antisemitismus/
Unter Klassismus wird die Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen auf der Grundlage ihrer sozialen Herkunft, ihres Bildungsniveaus oder ihrer sozioökonomischen Stellung innerhalb einer Gesellschaft verstanden. Auch wenn diese über die Kategorien Armut, soziale Ungleichheit, Verteilungsungerechtigkeit und habituelle Klassenzugehörigkeit ausdefinierte Variante der Diskriminierung erst in den letzten Jahren verstärkt ins Zentrum gesellschaftlicher Debatten rückte, sind diese Ausschlussprozesse in allen Epochen der Menschheitsgeschichte nachweisbar. Von Klassismus sind jene Menschen betroffen, die aufgrund von strukturellen und institutionellen Hürden mit knappen ökonomischen, sozialen und kulturellen Ressourcen haushalten müssen. Hierzu gehören beispielsweise Mitglieder der Arbeiter*innenklasse, Arbeits- und Erwerbslose, Transferleistungsbezieher*innen, Bildungsbenachteiligte, Obdachlose und von Altersarmut betroffene Senior*innen.
medif-nrw.de/de/diskriminierungsformen-im-fussball/diskriminierungsform-klassismus/
Unter Queerfeindlichkeit wird die Diskriminierung von Menschen deren sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität außerhalb der „hetero“normativen oder „cis“normativen Vorstellungen liegen, zusammengefast. Beispiele für Querfeindlichkeit sind Homophobie oder Transphobie. Queerfeindlichkeit kann sich in verbaler, körperlicher oder struktureller Gewalt gegen Mitgliedern der „LGBTIQA+“-Community niederschlagen.
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