12.01.2023 | Verein

Ein Comeback und ein Wiedersehen des „Fanclub Fortuna Blues“

Fortuna-Fans und Ex-Spieler Dean Thomas reisen zum Ipswich Town FC

Nach drei Jahren Corona-Zwangspause ist es endlich wieder so weit: Über 100 Fortuna-Fans werden sich am Freitag, 13. Januar, auf den Weg an die Portman Road machen, um ihrer zweiten großen Liebe, dem Ipswich Town Football Club, im Spitzenduell gegen Plymouth Argyle am folgenden Samstag den Rücken zu stärken. Seit 2006 besteht die einzigartige Fan-Freundschaft zwischen Fortuna und Ipswich, die von großen Teilen der Szene beider Vereine mitgetragen wird.

  • Foto 1: Fortuna und Ipswich Town verbindet eine ganz besondere Fanfreundschaft | Foto 2: Dean Thomas (r.) und Dirk Krümpelmann (Foto: Horstmüller)

Diese beruht schon lange auf Gegenseitigkeit, wenn man sich nur an die tolle Saisoneröffnung 2015 im ausverkauften Paul-Janes-Stadion mit dem Spiel Fortuna gegen Ipswich erinnert, die in einer abschließenden Feier im Stahlwerk gipfelte, oder den gemeinsamen Fanblock beim Sommerturnier in Meppen im Jahr 2019. Trotz Corona gab es auch in den vergangenen drei Jahren immer wieder gegenseitige Besuche im kleinen Rahmen und auch die gemeinsame Facebookseite, die mittlerweile fast 1.500 Mitglieder hat, erfreut sich weiterhin größter Beliebtheit.

Text: Der Ursprung der Fanfreundschaft von Fortuna und Ipswich

Dank der guten Connections von Tour-Captain Ulli „Der Hildener“ Münsterberg, treffen die Fortunen in Ipswich dieses Mal auf einen alten Bekannten: Kein Geringerer als Fortunas ehemaliger Mittelfeldspieler Dean Thomas wird eigens aus den Midlands nach Ipswich anreisen, um sich den reiselustigen Fortunen anzuschließen. Nach Egon Köhnen, Günther Kuczinski und Frank Mayer wird Dean bereits der vierte ehemalige Rot-Weiße sein, der sich an der Portman Road „vorstellt“.

Portrait: Das ist Dean Thomas
Dean Thomas war der erste Spieler, den Fortuna von den britischen Inseln transferierte. Von 1985 bis 1988 trug er das Trikot der Flingeraner und erzielte dabei, auch dank seines strammen Schusses, in 81 Ligaspielen immerhin neun Tore. Wenn er im alten Rheinstadion zum Schuss ansetzte, stellte sich für die Fans eigentlich nur die eine Frage: „Tor oder Freibad?“

Anfang 1984 zog es den 1961 in Wales geborenen Thomas zu Alemannia Aachen nach Deutschland, womit er seinem älteren Bruder Wayne folgte, der bereits seit 1978 für verschiedene Vereine gespielt hatte. Deans Ziel war natürlich die Bundesliga und so bemühte er sich, nachdem die Alemannia im Sommer 1985 den Aufstieg nicht schaffte, um ein Engagement beim 1. FC Köln. Ein Vertrag kam jedoch nicht zustande, weil den Domstädtern die Ablösesumme von 480.000 D-Mark zu hoch erschien. Deans Enttäuschung währte nur kurz, denn ausgerechnet Fortuna war bereit, die geforderte Ablöse zu zahlen – trotz chronisch schwacher Finanzen.

Deans neue Mannschaftskameraden standen dem Waliser zunächst eher skeptisch gegenüber – hatten sie doch aufgrund dieser Neuverpflichtung Gehaltsabzüge von bis zu zehn Prozent hinzunehmen. Aber der neue Mann erwies sich als technisch begabter Spieler mit einem fulminanten Schuss. Spätestens bei seinem dritten Einsatz hatte sich Thomas akklimatisiert, als er seinen gewichtigen Anteil an dem großartigen 4:0-Sieg gegen Tabellenführer und Rekordmeister FC Bayern hatte.

Dean Thomas gehörte im Sommer 1986 zur Siegermannschaft im Intertoto-Cup, die MTK Budapest, RFC Lüttich und NEC Nijmegen hinter sich ließ. Doch Fortuna konnte ihre gute Form in der neuen Saison nicht konservieren, und so endete, nach 16 Jahren, die Bundesliga-Zugehörigkeit bekanntlich mit einem bitteren Abstieg. Doch der Waliser hielt der Fortuna 1987/88 auch in der 2. Bundesliga die Treue. In 33 Spielen stand er dabei in der Startelf (vier Tore).

Unter Berücksichtigung aller Pokal- und Freundschaftsspiele kam er auf insgesamt 119 Spiele und schoss 24 Tore. Somit avancierte er zweifellos zu einem der besten Spieler der späten 1980er Jahre in Reihen der Landeshauptstädter.

Im Sommer 1988 zog es Thomas zurück auf die Insel, wo er zunächst für Northampton Town in der 3. Division spielte. Dem Kontrakt schloss sich eine Verpflichtung durch Notts County FC Anfang 1990 an, dem er bis 1994 die Treue hielt. Er kam gerade recht, um mit den „Magpies“ den Aufstieg von der Division 3 in die Division 1 (heute Premier League) mit zwei gewonnen Play-Off-Finals in Wembley mitzuerleben. 1990 schlug man Tranmere Rovers mit 2:0 und 1991 führte Dean Thomas als Kapitän die Mannschaft von Notts County im Playoff-Finale gegen Brighton & Hove Albion vor 60.000 Zuschauern zu einem umjubelten 3:1-Sieg.

Nach seiner aktiven Karriere wurde Dean Thomas Manager bei seinem Heimatverein Bedworth United (1994 bis 1997) und anschließend bekleidete er dieses Amt für 15 (!) lange Jahre bei Hinckley United. Nach zwei weiteren kurzen Stationen bei Kettering Town und erneut in Hinckley beendete Dean Thomas seine Manager-Karriere. Seit seinem Abschied vom Fußballplatz besinnt sich Dean Thomas aufs Privatleben. So singt er nun beispielsweise in regionalen Unterhaltungslokalen Swing-Coversongs – und das ebenfalls sehr unterhaltsam.

Text: Friedrich Schacht

bundesliga.de

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