26.07.2016 | Verein

„Diesmal gewinnen wir das Spiel!“

Rund 150 Fortuna-Anhänger erlebten das Europapokalfinale von 1979 im Kino

Man stelle sich einen Kinosaal vor. Aus den Lautsprechern ertönt eine Stimme… DIE Stimme von Dieter Bierbaum. Auf der Leinwand ist ein Fußballspiel zu sehen… Eines DER Spiele in Fortunas Historie. Regelmäßig brandet großer Applaus auf: 1:1, ein gehaltener Elfmeter, 2:2 und so weiter… Genau das erlebten rund 150 Fortuna-Fans im nahezu voll besetzten Saal 7 des CineStar in Düsseldorf-Oberkassel. Sie wollten noch einmal miterleben, wie die Rot-Weißen um Jörg Daniel, Gerd Zewe, Egon Köhnen und die Allofs-Brüder gegen den haushohen Favoriten FC Barcelona wie die Löwen kämpften, am Ende sich aber doch in einem dramatischen Finale geschlagen geben mussten.

Bevor die Dramatik allerdings ihren Lauf nahm, versorgte Dieter Bierbaum – mehrere Jahrzehnte Stadionsprecher der Fortuna – die Besucher mit allerhand Zusatzinformationen. So ging er den Weg der Rot-Weißen in das Finale durch und fragte nach den Stationen Craiova, Aberdeen, Genf und Ostrau jeweils die F95-Anhänger, wer vor Ort war. Ein Kinobesucher hatte tatsächlich alle Reisen mit der Fortuna mitgemacht. Selbstverständlich war er auch in Basel dabei, wo der FC Barcelona gefordert wurde.

Und wie er gefordert wurde… Immer, wenn die Katalanen dachten, sie wären auf der Siegerstraße, meldete sich die Mannschaft des damaligen Trainers Horst-Dieter Tippenhauer eindrucksvoll zurück. Das 1:0 für Barcelona egalisierte Thomas Allofs – der erste große Applaus im Kinosaal! Und Dieter Bierbaum hatte direkt eine Anekdote parat: „Erst 30 Jahre später haben wir endgültig klären können, wer das Tor nun wirklich gemacht hat. Bei einem Treffen zum Jubiläum haben sich die Allofs-Brüder darauf geeinigt, dass Thomas zuletzt am Ball war.“

Die Spieler auf dem Platz sowieso nicht, aber auch die Zuschauer im Kino hatten kaum Zeit zum Durchatmen, denn plötzlich zeigte der ungarische Schiedsrichter Palotai auf den Punkt. Doch statt eines Raunens aufgrund des zweiten Gegentreffers gab es das zweite Mal großen Applaus, als Fortunas Schlussmann Jörg Daniel den Elfmeter parieren konnte. Auch sein damaliger Kontrahent im Kampf um den Platz zwischen den Pfosten, Wilfried Woyke, applaudierte direkt neben Dieter Bierbaum sitzend lautstark.

Zwischen den schweren Verletzungen und damit verbundenen Auswechslungen von Dieter Brei (25.) und Gerd Zimmermann (84.) hatte es im ersten Durchgang noch das für die Partie typische Wechselspiel „Barcelona führt, Fortuna schlägt zurück“ gegeben, sodass es mit einem 2:2 in die Pause ging. Während es auch in den zweiten 45 Minuten heiß her ging, spitzte sich die Lage so richtig erst in der Verlängerung zu. Die tapfer kämpfenden Fortunen, die den neutralen Teil der 58.000 Zuschauer in Basel längst hinter sich gebracht hatten, gaben auch nach den Treffern durch Rexach und Hans Krankl zum 2:3 (103.) und 2:4 (111.) nicht auf. Doch mehr als der Anschlusstreffer durch Wolfgang Seel sollte den Rot-Weißen nicht gelingen.

Auch wenn sich in der Halbzeitpause ein Fortuna-Fan beim Gang auf die Toilette mit den Worten „Diesmal gewinnen wir das Spiel!“ gewünscht hatte, dass sich die Geschichte verändern würde, verließ trotzdem niemand der Fortuna-Anhänger enttäuscht das Kino. Es war ein Abend, der an Nostalgie kaum mehr zu bieten haben konnte. Eines der größten Spiele in Fortunas Vereinsgeschichte mit Wilfried Woyke als Zuschauer, Dieter Bierbaum als Kommentator und Fortuna-Fans, die 1979 live im Stadion zu Zeitzeugen wurden.

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