13.06.2025 | Verein

Herzlichen Glückwunsch, Gerd Zewe!

Fortunas Rekordspieler anlässlich seines 75. Geburtstags im Interview

Gerd Zewe spielte von 1972 bis 1987 insgesamt 15 Jahre bei der Fortuna und ist mit 560 Pflichtspielen Rekordspieler der Rot-Weißen. Zweimal wurde er mit F95 DFB-Pokalsieger und im Sommer 2016 zudem zum Ehrenspielführer ernannt. Anlässlich seines 75. Geburtstages am heutigen Freitag haben wir ihn zu seiner Zeit und Beziehung zur Fortuna befragt. Happy Birthday, Legende!

  • Foto: Horstmüller GmbH

Was war dein schönster Moment in deiner aktiven Karriere?

Da gibt es verschiedene schöne Erinnerungen. Erstmal die Tatsache, dass ich 15 Jahre für die Fortuna spielen durfte und konnte. Schöne Zeiten waren auf alle Fälle die Jahre von 1976 bis 1978 unter Dietrich Weise, der mit Abstand mein bester Trainer war. Die Highlights sind selbstverständlich die drei Pokalendspiele, die wir spielen durften und die beiden DFB-Pokal-Titel. Von den Erfolgen würde ich aber das Europapokalendspiel 1979 ganz vorne einordnen.
Wir hatten von 1982 bis 1985 auch eine schöne Zeit mit Willibert Kremer als Trainer. Beispielsweise in der Saison 1983/84, wo der VfB Stuttgart Meister geworden ist. Da standen wir lange weit oben und haben unter anderem gegen Stuttgart zu Hause 3:0 gewonnen. Dann kamen die beiden Heimspiele gegen Gladbach und Bayern nach der Winterpause, die wir vor ausverkauftem Haus jeweils 4:1 gewonnen haben. Es gibt noch viele andere Spiele, die ich hervorheben könnte. Es sind eben viele schöne Erinnerungen.
Ganz besonders war für mich persönlich die Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien, bei der ich zwar nicht gespielt habe, aber wo ich trotzdem Teil des Kaders war. Grundsätzlich fand ich vor allem das Gefühl sehr gut, wenn man ein gutes Spiel gemacht und damit der Mannschaft geholfen hat, weil man so auch den Fans und Anhängern eine Freude bereiten konnte. Die Freude der Fans stand immer im Vordergrund.

Inwiefern bist du der Fortuna heute noch verbunden?

Jedes Mal, wenn mich die Fortuna anfragt und ich den Verein repräsentieren kann, dann bereitet mir das Freude und ich mache das sehr gerne. Beispielsweise vor kurzem die Geburtstagsfeier zum 130-jährigen Jubiläum, wo die einzelnen Spielergenerationen in der Altstadt auf verschiedene Lokalitäten verteilt wurden und man den Verein repräsentieren konnte. Ich fahre viel Fahrrad und bin dann auch meistens mit Fortuna-Kleidung unterwegs. Genau so ist das, wenn ich für die Bürgerstiftung unterwegs bin. Aktuell mache ich zwei soziale Projekte, einmal am Kolpingplatz und einmal an der Heinrich-Heine-Grundschule in Heerdt, wo man auch die Fortuna repräsentiert. Die Kinder kennen mich zunächst eher nicht, aber wenn ich mich vorstelle und die mich im Internet suchen, dann sehen die, was ich für die Fortuna geleistet habe. Und dann ist das im Grunde auch eine Art Repräsentanz für die Fortuna. Alles, was mit der Fortuna zu tun hat, mache ich wirklich gerne und auch mit Leidenschaft.

Was bedeutet dir Vereinstreue?

Ich hätte einmal zum HSV wechseln können, als Günter Netzer dort Manager war, aber habe mich dann letzten Endes für Fortuna entschieden. Das, was dahintersteckt, ist auch, dass ich in Düsseldorf heimisch geworden bin. Ich komme ursprünglich aus dem Saarland und habe dort eine wunderbare Jugendzeit gehabt und mich sehr wohl gefühlt. Aber dadurch, dass ich seit 1972 in Düsseldorf lebe und 15 Jahre am Stück bei Fortuna gespielt habe, fühle ich mich in dieser wunderbaren Stadt sehr wohl. Sie ist für mich über diese aktive Zeit hinaus Heimat geworden.
Wenn man viele Vereinswechsel vornimmt, dann weiß man am Schluss gar nicht mehr, wo man richtig hingehört. Und das war hier bei mir in Verbindung mit Fortuna einfach anders. Von daher habe ich auch im Nachhinein keine Probleme damit, dass ich nicht nach Hamburg gewechselt bin. Das wäre damals sportlich sicherlich eine Verbesserung gewesen, aber wie gesagt, im Nachhinein bin ich mit mir zu 100 Prozent im Reinen, dass ich bei Fortuna geblieben bin und dass das alles so seinen Lauf genommen hat.

Wie verbringst du deine Freizeit in Düsseldorf am liebsten?

Dadurch, dass ich immer noch jeden Tag im Rahmen meiner Möglichkeiten Sport treibe, nimmt das natürlich einen Teil meines Tagesablaufs ein. Ich fahre unheimlich viel Fahrrad. Ich wohne linksrheinisch und bin in fünf Minuten vorne am Ufer, mache dann immer meine Touren am Rheindamm und fahre generell gerne in die Natur raus. Auf der anderen Seite ist es immer wieder ein schönes Erlebnis, einfach die Stadt zu sehen, wenn man mit dem Fahrrad über die Brücken fährt. Egal, ob man vom linksrheinischen Ufer in die Stadt fährt oder umgekehrt: Es ist immer wieder ein wunderbares Bild mit der Rheinpromenade und das saugt man einfach auf. Das ist für mich auch Lebensqualität.

Hast du noch mit Mitspielern von früher Kontakt?

Ja, wir treffen uns viermal jährlich im Café Heinemann. Das organisiert Willi Woyke, der frühere Torwart, und dann kommen viele ehemalige Mitspieler. Dieter Brei kommt immer extra aus Bielefeld, Benno Beiroth, der früher in verantwortlicher Position als Manager bei Fortuna war, ist auch dabei. Manchmal kommt auch Klaus Allofs. Außerdem Egon Köhnen oder Heiner Baltes. Es sind immer so 15 bis 20 ehemalige Spieler, die stetig hinkommen und das ist natürlich immer eine schöne Sache und einfach gut organisiert. Da werden dann alte Geschichten aufgewärmt und der Rahmen im Café Heinemann ist auch schön. Von daher haben wir immer wieder Kontakt.

75 Jahre Gerd Zewe. Wird das groß gefeiert?

Geburtstage sind bei uns zu Hause in meiner Familie nie so großartig gefeiert worden. Deshalb werden wir im kleinen Rahmen sicher etwas Schönes machen, aber nichts Besonderes.

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