22.11.2016 | Verein

Fortuna trauert um Matthias "Matthes" Mauritz

Ehemaliger Rekordspieler der Fortuna verstarb im Alter von 92 Jahren

Fortuna trauert um einen der größten Spieler der Vereinsgeschichte: Matthias „Matthes“ Mauritz ist am frühen Montagabend im Alter von 92 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben. Dies teilte seine Ehefrau dem Verein am Dienstagvormittag mit. Mauritz war der Spieler mit den meisten Einsätzen für die erste Mannschaft, gehörte 71 Jahre als Mitglied dem Verein an und stand wie kaum ein Zweiter für die bewegte Geschichte des Vereins seit dem Zweiten Weltkrieg.

  • Foto: Marcus Zamek

Die erfolgreiche Karriere als Fußballer war keineswegs vorgezeichnet. Eher ein Zufall - Mauritz hatte sich dazu überreden lassen, bei einem Spiel als Ersatz auszuhelfen - brachte ihn zu der für ihn eigentlich ungewohnten Sportart. Denn ursprünglich war er im Hockey und der Leichtathletik beheimatet. Doch Letztere war ausschlaggebend für seine hervorragende Kondition und Geschwindigkeit auf dem Platz. Dies fiel Toni Rudolph, seinerzeit Manager der Rot-Weißen, sofort auf und kurze Zeit später avancierte Mauritz zum Stammspieler bei den Flingeranern.

Bis 1961 spielte Mauritz für die Fortuna um Tore und Punkte, war bei den Endspielen um den DFB-Pokal 1957 und 1958 dabei und absolvierte daneben unzählige Partien für die Deutsche Amateurnationalmannschaft. Auf diese Weise nahm er auch an den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki und 1956 in Melbourne teil - Erlebnisse, von denen er sein ganzes Leben schwärmte. Sepp Herberger wusste den außergewöhnlichen Einsatz von Matthes Mauritz entsprechend zu würdigen und berief ihn 1959 deshalb sogar in die A-Nationalmannschaft. Als damals 34-Jähriger ist er damit bis heute ältester Debütant im schwarz-weißen Trikot mit dem Bundesadler.

Auch nach seiner aktiven Zeit hielt Matthes Mauritz engen Kontakt zu seinem Verein, verpasste so gut wie kein Spiel und war in den 1980-er Jahren sogar Vizepräsident. Auch in den dunkelsten Stunden - als Anfang der 2000-er Jahre wirtschaftliches und sportliches Missmanagement den Gang in die Viertklassigkeit bedingte - stand er bedingungslos zu seiner Fortuna. Kraft seiner Erfahrung und seiner natürlichen Autorität rief er vielmehr dazu auf, gerade in diesen Zeiten zu dem Verein zu halten, dessen Ehrenmitglied er bereits seit 1979 war.

Was bleibt, sind lebendige Erinnerungen an einen außergewöhnlichen Mann, der seinen Mitmenschen stets bescheiden, aber kompetent, humorvoll und herzlich begegnete. Seinen eigenen Weg im Fußball apostrophierte er stets und mit Nachdruck als Glücksfall.

Fortuna Düsseldorf verneigt sich vor einem großartigen Sportler und Menschen. Mit ihm geht aber auch ein wichtiges Bindeglied zwischen der Frühgeschichte des Vereins bis hin zur Meisterschaft 1933 verloren.

Daher wird Fortuna ihm als herausragende Persönlichkeit ein ehrendes Andenken bewahren. Die Gedanken aller Fortunen sind bei dem Verstorbenen, das Mitgefühl gilt seiner Frau Marianne, seinen Angehörigen und allen, die ihn kannten, liebten und schätzten.

Dr. Reinhold Ernst, Aufsichtsratsvorsitzender: „Wir haben einen großartigen Menschen und Freund verloren. Matthes Mauritz war immer ein aktiver Teil der Fortuna-Familie.“

Robert Schäfer, Vorstandsvorsitzender: „Wir alle trauern um einen großen Fortunen, der von uns gegangen ist. Matthes Mauritz war für uns Zeitzeuge unserer Vereinsgeschichte und hat uns immer motiviert, an den Erfolg der Fortuna zu glauben. Sein Optimismus und seine positive Ausstrahlung waren für mich Vorbild und wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.“

Hans-Georg Noack, Ehrenpräsident: „Wer das Glück hatte, Matthes Mauritz kennengelernt zu haben, weiß um seinen außergewöhnlichen und gradlinigen Charakter. Er war ein Mensch, der als echter Sportsmann auf dem und abseits des Platzes auftrat, und der die Begriffe Anstand, Ehre und Toleranz jederzeit vorlebte. Ohne, dass er dies selber wollte, ist er damit zu einem Idol geworden. Wir alle trauern um eine herausragende, für die Fortuna verdienstvolle Persönlichkeit und werden ihn zutiefst vermissen.“

bundesliga.de

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