Chefcoach Jens Langeneke rotierte die Startelf seiner Mannschaft auf vielen Positionen, ein Teil dieser Änderungen war das Zwote-Debüt von Joshua Quarshie, der den rotgesperrten Adam Bodzek in der Innenverteidigung ersetze. Passend zum angenehmen Frühlingswetter im altehrwürdigen Rest des Gelsenkirchener Parkstadions ließen es beide Seiten eher gemächlich angehen, produzierten wenige bis zum Strafraum durchgespielte Angriffe. Dennoch hatten die Rot-Weißen früh eine gute Chance, als der Ball über die Vorarbeit von Soufiane El-Faouzi und Ephraim Kalonji beim jungen Sima Suso (6.) landete, der aber zentral im Strafraum über das Tor schoss. Ansonsten sahen die in nicht zu geringer Zahl mitgereisten Zwote-Supporter zunächst zumindest eine stabile Defensivleistung, aber trotzdem waren es die Flingeraner, die die erste Schwäche zeigten. Denn bei der ersten Schalker Torannäherung hatte Amadin (20.) plötzlich viel zu viel Zeit im Strafraum, sodass er zur überraschenden 1:0-Führung flach ins lange Eck schieben konnte. Auch nach diesem Treffer lief aber auf beiden Seiten wenig. Lediglich einige lange Bälle der Zwoten hätten für Gefahr sorgen können, allerdings tat die Offensivreihe sich zu oft mit der Verarbeitung schwer. Auch ein Ballgewinn von Kalonji (30.) auf Höhe des letzten Mannes führte aufgrund eines zu schwachen Abschlusses nicht zum Torerfolg. Nach einer solchen vergebenen Großchance war es zwar irgendwo folgerichtig, aufgrund des Spielverlaufs aber dennoch kurios, dass die Gastgeber mit ihrer zweiten Chance das zweite Mal trafen – Pröpper (39.) konnte mit einem Flachschuss aus 18 Metern auf 2:0 für die Hausherren erhöhen. Anstatt diese solide Führung mit in die Kabine zu nehmen, brachten sich die Schalker schnell um ihren Lohn. Etwas unnötig, da er nicht die volle Ballkontrolle hatte, wurde Min-Woo Kim im 16er am Trikot gezogen, der starke Schiedsrichter Lukas Koch zeigte sofort auf den Punkt. Dort blieb Kalonji (45.) cool und verkürzte noch vor der Pause auf 1:2 aus Sicht der Zwoten. Doch damit nicht genug. Während der Nachspielzeit trat Schalkes Talabidi nach Suso und flog somit glatt vom Platz und lud die Zwote somit ein, in der zweiten Hälfte doch noch einen Punkt oder mehr mitzunehmen.

Doch diese zweite Hälfte verlief beinah maximal ereignislos, aber durchaus auf eine positive Weise für die Fortunen, denn sie konnten mit der tatsächlich einzigen Torchance der Halbzeit beider Seiten für den Ausgleich sorgen. Nach einem langen Ball von Seymour Fünger aus der Innenverteidigung wurde Lennard Wagemann von Kim auf den linken Flügel geschickt. Mit einer guten Körpertäuschung ließ er seinen Gegenspieler stehen und flankte den Ball in Richtung Elfmeterpunkt, wo Suso (59.) mit einer sehenswerten Direktabnahme den 2:2-Endstand erzielen konnte. Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ob in Überzahl vielleicht nicht doch mehr möglich gewesen wäre. Nach einem 0:2-Rückstand bei einer in dieser Saison starken Schalker Mannschaft doch noch zu punkten, ist definitiv kein Ergebnis, mit dem man sich verstecken müsste. (PL)