02.08.2006 | 1. Mannschaft

Fortuna trennt sich von Kerkrade 1:1

Ein weiterer starker Vorbereitungsgegner hatte sich für den Dienstagabend angekündigt und mit ihm ein Trainer, der in der deutschen Fußballszene einen weiterhin recht klangvollen Namen hat: Huub "die Null muss stehen" Stevens. Mit Roda Kerkrade, Ehrendivisionär aus den Niederlanden, war ein echter Hochkaräter beim letzten Spiel der Vorbereitungsphase zu Gast bei der Fortuna.

Eine Frage geisterte indes während des gesamten Spiels durchs Paul Janes Stadion. Wo war Trainer Uwe Weidemann?! Die Antwort für alle besorgten Fans fiel jedoch beruhigend aus, da der Chefcoach derzeit in Hannover bei einem Internationalen Kongress des Bundes Deutscher Fußballlehrer weilt und daher erst am kommende Samstag beim Auftaktspiel der neuen Saison gegen RW Ahlen ab 14 Uhr seinen angestammten Platz in der LTU arena einnehmen wird. Bis Donnerstag wird er durch seinen Co-Trainer Uwe Klein auch bei den Übungseinheiten im Arena Sportpark vertreten.

Es fehlte der Partie vielleicht zunächst ein wenig an Elan, dennoch sollten die 796 Zuschauer, die zum Flinger Broich gekommen waren, letztlich mit dem 1:1-Endergebnis zufrieden sein. Nicht anders ging es den Trainern beider Teams. Uwe Klein nach der Begegnung: "Ein Sieg wäre anhand unserer Chancen durchaus verdient gewesen. Wir haben aber klug gespielt, gegenseitig geholfen und somit nur sehr wenige Torchancen zugelassen."


Wie wahr angesichts schön heraus gespielter Möglichkeiten, mit denen vor allem die Fortunen mehr als ein einmal gefährlich vor das Tor von Roda Kerkrade kamen. Scheitern sollten sie allerdings am guten Keeper Bram Castro oder aber an sich selbst. Wer weiß, wofür es gut ist, mag sich mancher gedacht haben. Denn nicht selten war in den vergangenen eine erfolgreiche Vorbereitung nahtlos in einen mehr oder weniger verpatzten Saisonstart übergegangen. Und schließlich sind es die Punktspiele, so unlängst die eindeutige Mahung des obersten Übungsleiters Weidemann, auf die es ankommen wird.

Das erste Tor des Tages erzielte Dennis Wolf in der 24. Spielminute - eine zu diesem Zeitpunkt im Übrigen absolut verdiente Führung. Zwar brauchte Wolf bis dahin insgesamt vier Anläufe, um das Leder endlich über die Torlinie rollen zu lassen, aber seine Mannschaftskameraden als auch der Torschütze selbst waren sichtlich zufrieden mit diesem vorläufigen Ergebnis.


Dem sollten einige Schreckminuten folgen, denn die Gäste aus dem Nachbarland sahen keinerlei Veranlassung, sich nun in die Defensive drängen zu lassen. Zunächst erzielte Kemy Augustien, der innerhalb des Strafraums sträflich freistehend aus 14 Metern zum Schuss kommen konnte, den Ausgleich (33.). Pat Deuß war bei diesem Knaller jedenfalls machtlos. Dann verletzte sich auch noch Fortunas Neuzugang Yusuf Adewunmi bei einem Zweikampf, so dass er ausgewechselt werden musste. Uwe Klein konnte aber nach der Partie eine leichte Entwarnung geben: "Er hat einen Schlag auf den Knöchel bekommen, wird aber, so wie es momentan aussieht, bis Samstag wieder fit sein." Eigentlich sollte Adewunmi über die kompletten 90 Minuten spielen, was nun aber an seiner Statt Ahmet Cebe machte. Erwartungsgemäß nicht aufgelaufen waren Marcus Feinbier, Marcel Podszus, Robert Palikuca und der seit gestern unter Vertrag stehende Markus Anfang. Sie sollten geschont werden für das Spiel am Samstag. Dafür konnten die Zuschauer insbesondere Alt-Kapitän Dirk Böcker, der bekanntlich nur noch für die Zweite Mannschaft auflaufen will, bei seiner Einwechslung in Minute 76 mit entsprechendem Applaus bedenken. Ebenfalls zum Einsatz kamen die Spieler Hassan Nounouh und Asim Kus aus der Verbandsliga-Reserve.

 

Kerkrade, immerhin Tabellensechster der Ehrendivision in der abgelaufenen Saison, versuchte in der Folgezeit immer wieder ins Spiel zu kommen, doch scheiterten die Bemühungen meist schon im Mittelfeld, wo eine sehr gut positionierte Fortuna stand. Wenn sie dennoch durchzubrechen vermochten, war es Pat Deuß, der erneut eine gute Partie spielte und jegliche Chancen, die seinen Aktionsbereich auch annähernd berührten, vereitelte.

 

Auch Routinier Jörg Albertz wollte es, wie nach seiner Einwechslung gegen Kuba am vergangenen Freitag, noch einmal wissen und prüfte in der 89. Minute gleich zweimal Torwart Castor, als er seinen berühmt berüchtigten "Hammer" noch einmal auspackte. Doch beide Male konnte der Goalie das Leder im letzten Moment um sein Gehäuse lenken. so dass das 1:1-Unentschieden bis zum Schlusspfiff Bestand hatte. Fortuna hat unter dem Strich eine starke Partie abgeliefert und kann somit eine überwiegend positive Bilanz aus den Spielen der vergangenen Wochen ziehen. Das Hauptaugenmerk gilt nun der Partie am Samstag, bei der es erstmals in der Spielzeit 2006/2007 um Meisterschaftspunkte gehen wird und es gleichzeitig eine zwölfjährige Serie zu brechen gilt: Nämlich endlich den ersten Sieg im Auftaktspiel seit 1994 zu erringen. (jf/tk)

 

Fortuna: Deuß, Costa (76. Böcker), Heeren (70. Kruse), Barth (70. Eraslan), Canale (70. Albertz), Adewunmi (34. Pusic), Wolf (76. Kus), Langeneke (70. Cakir), Cebe, Krecidlo(76. Nounouh), Lambertz (76. Czajor)

Kerkrade: Castor, Janpaul (46. Senden), Vincent, Agustien, Grgorek, Defauw (46. Kah), Voigt, Bouchiba (46. Vanturhout), Cisse (46. Vandamme.) Leemans, Bodor (46. De Jong)

Zuschauer: 796 

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