21.11.2006 | 1. Mannschaft

"Es geht um die Existenz von Holstein Kiel"

Stefan Böger vor dem Gastspiel bei Fortuna Düsseldorf

Nach einem Fehlstart mit nur zwölf Punkten aus den ersten zehn Spielen haben beim heutigen Gast, Holstein Kiel, Trainer Frank Neubarth sowie der Sportliche Leiter Daniel Jurgeleit die "Notbremse" gezogen und ihre Rücktritte erklärt. Als neues Duo übernahmen an ihrer statt Stefan Böger, der in der letzten Saison noch beim Liga-Konkurrenten VfB Lübeck beschäftigt war, als Trainer und Peter Vollmann, zuletzt Trainer bei Real Sportiv Accra in Ghana, als Sportlicher Leiter die Verantwortung bei den Nordlichtern.

Sie sollen es richten und mit den "Störchen" wieder zum Höhenflug ansetzen. Nachdem Stefan Böger aus den ersten drei Spielen nur einen Punkt holen konnte, ist am letzten Spieltag beim 2:0 gegen Tabellenführer VfL Osnabrück der Knoten geplatzt. Viele, die das Spiel vor Ort verfolgt haben, sagen, dass Kiel in der Tabelle weit unter Wert angesiedelt ist und über große spielerische Qualitäten verfügt. Die Mannen von Chefcaoch Uwe Weidemann müssen also auf der Hut sein, wenn sie diese Partie nicht verlieren wollen. Über die sportliche Situation, sein Engagement in Kiel, sein Verhältnis zu Fortuna-Trainer Uwe Weidemann und das heutige Spiel sprachen wir mit dem Ex-Profi Böger vor der Partie.

War der Erfolg gegen den VfL Osnabrück am letzten Spieltag der große Befreiungsschlag?
Böger: "Wir hatten auch in den Spielen zuvor schon unsere Möglichkeiten zum Sieg. Doch es hatte eben noch nicht gepasst. Gegen Osnabrück haben wir durch eine beeindruckende Leistung gezeigt, dass mit uns noch zu rechnen ist. Aber bei aller Euphorie über den Sieg bleibt die Mängelliste lang und es liegt noch ein hartes Stück Arbeit vor uns."

Welches sind die wichtigsten Punkte, die Sie nun angehen?
Böger: "Wir müssen sehen, dass wir endlich eine Mannschaft werden. Die Truppe ist noch kein festes Gebilde, weil die Fluktuation durch Verletzungen und Sperren bisher sehr hoch war. Spieler aus der Reserve sind aufgerückt. Da ist klar, dass nicht alles auf Anhieb klappt. Es steht auf jeden Fall fest: Wir stecken mitten im Abstiegskampf, träumen muss niemand mehr. Es geht nur um die Existenz des Vereins."

Sind Sie denn in Kiel schon heimisch geworden?
Böger: "Ich wohne noch in Hamburg, war das Pendeln nach Lübeck gewöhnt. Dennoch suche ich mir jetzt in Kiel gerade eine Wohnung, weil es doch recht stressig ist."

Das Auswärtsspiel in Düsseldorf wird eine weitere Bewährungsprobe für Ihr TEam. Wie schätzen Sie die Fortuna ein?
Böger: "Ich zähle die Fortuna zu den Top-Favoriten auf den Aufstieg, weil die Mannschaft konstant punktet und dabei auch noch guten Fußball spielt. Außerdem ist dort mittlerweile eine Euphorie ausgebrochen, die die Mannschaft weit tragen kann."

Sie sind mit Fortuna-Trainer Uwe Weidemann aus gemeinsamer Profi-Zeit sehr gut befreundet. 90 Minuten wird dies sicherlich kein Thema sein...
Böger: "Ja, während des Spiels ruht die Freundschaft. Es geht um den sportlichen Wettkampf. In der letzten Woche war Uwe in Kiel, hat sich unser Spiel angesehen und ich habe die Fortuna bei der HSV-Reserve beobachtet. Überraschen kann keiner den anderen."

Ist nach dem Spiel noch ein Treffen geplant?
Böger: "Wenn Sie darauf ansprechen, dass ich vielleicht in Düsseldorf bleibe: Nein. Ich werde mit der Mannschaft zurückfahren. In unserer Situation ist jeder Tag wichtig. Schon am Sonntag werde ich wieder die A-Jugend und die Reserve beobachten, um mir weiter ein Bild zu verschaffen, welches Potenzial im Verein steckt."

Mit Matthias Hummel und Christian Jürgensen liefen zuletzt zwei Nachwuchsspieler auf. Wie ist Ihr Eindruck?
Böger: "Das ist der Weg, den wir in Zukunft gehen müssen. Die Jungs haben ihre Aufgaben hervorragend gelöst. Ich werde die jungen Spieler jetzt nicht bremsen, sondern will ihre Euphorie möglichst ausnutzen." (MSPW/tk)

 

Das sind die Paarungen des 18. Spieltages am 25./26. November:

VfB Lübeck - 1. FC Union Berlin
Borussia Dortmund II - SV Wilhelmshaven
Wuppertaler SV Borussia - Bayer 04 Leverkusen II
1. FC Magdeburg - Kickers Emden
Dynamo Dresden - FC St. Pauli
FC Rot-Weiß Erfurt - Hamburger SV II
Fortuna Düsseldorf - Holstein Kiel
VfL Osnabrück - Borussia Mönchengladbach II (alle Sa., 14.00 Uhr)

SV Werder Bremen II - Hertha BSC Berlin II (So., 14.00 Uhr)

spielfrei: Rot-Weiß Ahlen

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