13.04.2009 | Verein

Herzlichen Glückwunsch, Herr Professor Loogen!

Der große Mediziner und Fortune feiert seinen 90. Geburtstag

Er gilt als der Gründungsvater der Kardiologie in Deutschland und ist schon deshalb eine herausragende Persönlichkeit: Prof. Dr. Dr. h.c. Franz Loogen. Der inzwischen emeritierte Wissenschaftler, der elementare Leitsätze über das menschliche Herz zu erforschen wusste, und der den ersten Lehrstuhl Deutschlands seiner Art in Düsseldorf erhielt, war nicht nur ein bedeutsamer Mediziner, sondern ist auch seit den jüngsten Jahren seines Lebens ein überzeugter und auch aktiver Rot-Weißer.

 

Der am 13. April 1919 in Baesweiler bei Aachen geborene spätere Professor hatte sich schon recht früh für den Fußball interessiert und dabei Profi-Qualitäten an den Tag gelegt. Denn Loogen hatte es während des Krieges zum Medizinstudium nach München verschlagen, wo er im Trikot des FC Bayern im Endspiel um die Süddeutsche Meisterschaft Wacker München mit 4:3 schlug, wobei Loogen mit drei Toren das, was man heute einen Matchwinner nennt, war. Er spielte damals im Übrigen mit den Nationalspielern Jacob Streitle, Wilhelm Simesreiter und dem späteren Fortunen Hans Heibach zusammen.

Nur drei Monate nach diesem denkwürdigen Finale geriet Loogen in englische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1948 entlassen wurde. Sein Weg führte ihn nach Düsseldorf, wo er sich sogleich der Fortuna anschloss und 22 Spiele in der damaligen Oberliga West bestritt. 1949 erfolgte der Aufstieg in die 2. Liga West, wo er neuerdings 13 Einsätze absolvierte und auf der Position des linken Läufers als technisch sehr versiert galt. Parallel zu seiner Fußballer-Laufbahn beendete er sein Medizin-Studium und arbeite als Arzt an der Medizinischen Akademie Düsseldorf, Vorgänger des heutigen UKD, wo er eine unbezahlte Assistentenstelle angenommen hatte. Nach der Beendigung seiner aktiven Laufbahn blieb Loogen dem Sport weiter verbunden. So war er 1954 der erste Mannschaftsarzt überhaupt, der eine deutsche Auswahl zu einer Weltmeisterschaft begleitete. Diese Berufung hatte Loogen dem Umstand zu verdanken, dass er Sepp Herberger zuvor kennen gelernt hatte und der "Chef" von den Qualitäten des jungen Mediziners recht angetan war. So wurde auch er Zeitzeuge des Gewinns des Pokals, das als "Das Wunder von Bern" in die Annalen eingehen sollte.

Gleichzeitig verfolgte Franz Loogen mit großer Energie seine wissenschaftliche Karriere. Bereits 1954 hatte er das erste deutsche Lehrbuch über Herzkatheterisierung veröffentlicht. Ab 1957 arbeitete Loogen als Dozent in Düsseldorf. In den Jahren 1961-1962 war Loogen Präsident von Fortuna Düsseldorf, später Beiratsmitglied und Vorsitzender des Beirats. 1967 wurde er als erster Inhaber eines Lehrstuhls für Kardiologie in Deutschland berufen, die der Inneren Medizin angeschlossen ist, und blieb dies bis zu seiner Emeritierung 1984. Der bald 85-jährige gehört zu den Gründungsvätern der deutschen Kardiologie und gilt als Nestor der klinischen Kardiologie in Deutschland. Sein spezielles Forschungs- und Lehrgebiet machte Prof. Loogen zu den Pionieren in diesem Spezialgebiet in Deutschland, er war in vielen in- und ausländischen Gremien engagiert, u.a. Präsident der Deutschen Gesellschaft für Herz- und Kreislaufforschung. Überdies hat er die Düsseldorfer Kardiologenschule ins Leben gerufen, aus der zahlreiche Lehrstuhlinhaber hervorgingen. Sein Engagement in den unterschiedlichsten Institutionen und Organisationen ist über den Lauf der Jahrzehnte kaum mehr aufzuzählen. Als Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin befasste er sich zeit seines Lebens mit Koronaren Herzerkrankungen, mit Klinischen Langzeitergebnisse oder aber der Erforschung der Staphylokokken-Endokarditis. Unter seiner Leitung fand 1984 in Düsseldorf der Europäische Kongress für Kardiologie mit 12.000 Teilnehmern statt. 1986 erhielt er das Verdienstkreuz 1. Klasse. Für sein Lebenswerk erhielt Loogen im Jahr 2003 den Forßmann-Preis der Ruhr-Universität Bochum.

Professor Franz Loogen hat Großes in seinem Leben geleistet - sowohl für die Medizin, aber auch den Verein.
Vorstand, Aufsichtsrat, Trainer und Spieler von Fortuna Düsseldorf gratulieren Professor Dr. Dr. h.c. Franz Loogen mit einem "ad multos annos" herzlichst zu seinem heutigen Ehrentag. Mögen Gesundheit, Glück und Zufriedenheit noch viele Jahre seine ständigen Wegbegleiter sein.

bundesliga.de

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