F95-Historie: Legendentreff in der Innenstadt
Ganztägiger Workshop der AG Fortuna-Geschichte
Einmal mehr kamen am Freitag (15. August) zahlreiche F95-Legenden aus der Vergangenheit zu einem Treffen zusammen, welches regelmäßig vom früheren Torhüter Wilfried „Willi“ Woyke (1966-79) organisiert wird. Er hält beständig den Kontakt unter den Ex-Fortunen aufrecht, wenn sie sich nicht bei den Heimspielen der Profis in der Arena oder denen der Traditionsmannschaft in und um Düsseldorf sehen.
Und so wehte nicht nur ein Hauch von Tradition und Vereinsgeschichte durch das Café „Heinemann“ auf der Bahnstraße; es war vielmehr eine schier unglaubliche Anzahl an Bundesligaspielen und Europapokalpartien, die sie alle in der Vergangenheit für die Rot-Weißen bestritten haben, die an der langen Tafel Platz nahmen.
Denn der Zusammenhalt von einst hat Jahrzehnte danach nicht nachgelassen. Immer und immer wieder gerne werden Dönekes von damals erzählt, oftmals mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, wenn die Helden im F95-Trikot an ihre Erfolge in den 1960er, 70er und 80er Jahre zurückdenken und diese aufleben lassen.
„Bis 80 mache ich das noch!“
Auch Dieter Brei, Fortuna-Legende aus den 1970er Jahren und zweifacher DFB-Pokalsieger 1979 und 80, kommt jedes Mal – und ebenso regelmäßig zu den Heimspielen der 95er - nach Düsseldorf. Für ihn ist es ohnehin gar keine Frage, ob er es schafft, sondern mehr wie er durchkommt und wann er in seinem Heimatort Schloß Holte losfahren soll: „Das kann manchmal aus Ostwestfalen eine knifflige Angelegenheit werden, aber ich fahre diese Strecke gerne, weil ich mich sehr auf ein Wiedersehen mit den Jungs freue.“ Und fährt mit einem Schmunzeln fort: „Bis ich 80 bin, mache ich das noch. Dann muss ich mal überlegen!“ Ende September wird er immerhin stolze 75 Jahre jung.
Vergangenes und Aktuelles, aber immer F95!
Neben Woyke und Brei kamen zu dem Treffen Fortunas Ehrenspielführer Gerd Zewe, Thomas Allofs (u.a. Siegtorschütze beim 2:1-Sieg im DFB-Pokalfinale 1980), Heiner „Eisenfuß“ Baltes, „Eeegon“ Köhnen, der „Allrounder“ Benno Beiroth, der beinahe jedes Amt bekleidet hat, Klaus Budde, Karl-Heinz-Brücken, Robert Begerau, Detlev Szymanek und immer wieder als besonderer Eishockey-Ehrengast die DEG-Legende Walter Köberle, was den Zusammenhalt zwischen den beiden größten Sportvereinen in der Landeshauptstadt unterstreicht, sowie Peter Wagner, Vorsitzender vom „Montagsclub“. Das nächste Treffen wird im Herbst stattfinden und sicherlich werden dann wieder die schönen, alten Geschichten von einst erzählt oder eben über das aktuelle Geschehen bei ihrem Herzensverein Fortuna Düsseldorf diskutiert.
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Mit Tradition in die Zukunft, weil Tradition Geschichte hat!
Unter diesem Motto trafen sich nur einen Tag später am Samstag (16. August) zwölf Mitglieder der AG Fortuna-Geschichte unter der Leitung von Michael Brechter zu einer knapp siebenstündigen Klausurtagung im Haus der Jugend auf der Lacomblétstraße. Ein großer Dank geht dabei an die Verantwortlichen vom Jugendring Düsseldorf für die Überlassung der Räumlichkeiten für diesen umfangreichen Workshop.
In Gruppen- und Einzelgesprächen wurde die aktuelle Situation innerhalb der AG sowie im Archivraum nach dem Umzug vor gut einem Jahr erörtert, um so Ideen und Pläne für die Zukunft zu entwickeln. Denn die Tradition der Fortuna kennt keine Grenzen und geht immer weiter. Vor allem muss sie gelebt und erlebbar gemacht werden wie im Frühjahr bei der Ausstellung zum 130-jährigen Vereinsjubiläum im „Uerige“ in der Altstadt.
Vieles ist schon da, manches wird noch gesucht!
Ob Trikots, Pokale und Ehrennadeln, Fahnen und Schals, Zeitungsartikel, Autogrammkarten und Fotos, Erinnerungsstücke wie Schuhe, Taschen und selbstverständlich Trikots, Stadionhefte vom „Vereinsecho“ bis hin zur „Fortuna Aktuell“: Die insgesamt 14 AG-Mitglieder – zwei von ihnen waren verhindert – kümmern sich seit vielen Jahren leidenschaftlich und akribisch um die durchaus ruhmreiche und erfolgreiche Vergangenheit der Fortuna. Wobei solch eine Sportsammlung nie komplett sein kann. Unzählige Devotionalien sind im Laufe der Jahrzehnte entweder schon in den Kriegswirren vor 80 Jahren oder danach in Kellern, auf Speichern oder anderswie verloren gegangen oder haben über Schenkungen, Vermächtnisse oder Auktionen andere Besitzer / -innen gefunden.
„Das ist keine Selbstverständlichkeit!“
Michael Brechter, seit Mai Fortunas Senior Manager für Traditionspflege & Vereinsarbeit, fasste den Arbeitstag so zusammen: „Vielen Dank wie immer für Euer ehrenamtliches Engagement und Euren unermüdlichen Einsatz, die vielen kreativen Ideen und guten Vorschläge. Das ist keine Selbstverständlichkeit!“ Zweifelsohne kamen - und kommen bei den Treffen immer wieder - nicht nur viele Jahre Fanleid- und Leidenschaft zusammen, sondern vor allem auch geballte Kompetenz und Fachwissen zur 130-jährigen Dame namens Fortuna.