Der erste Durchgang auf einem festen aber holprigen Rasen lässt sich in drei Phasen unterteilen. Nach einem von beiden Mannschaften verhaltenen Anfang gewann die Zwote immer mehr die Oberhand und kam durch einen schönen Spielzug (17.) zu einer Chance, die zur Führung hätte genutzt werden müssen. Ausgehend von Justin Kinjo gelangte der Ball über Tobias Lippold und Hendrik Lohmar zu Shunya Hashimoto, der diesen jedoch frei vor dem Tor von der Fünf-Meter-Linie aus über die Querlatte schoss. Nach dieser Riesenmöglichkeit begann die dritte Phase, in der die Gastgeber mit robustem Körpereinsatz die Spielregie übernahmen und die Flingeraner, die bis dahin fast alle Zweikämpfe gewonnen hatten, stark unter Druck setzten. Dass die Fortunen eine ganze Serie von Chancen (26., 27. und 30.) von Ahlen durch Aygün Yildirim, Kamil Waldoch und Max Machtemes ohne Gegentor überstanden, war vor allem der Reaktionsschnelligkeit von Lars Unnerstall, der im weiteren Verlauf zum besten Fortunen auf dem Platz avancierte, und Taoufiq Naciri zu verdanken, der einmal auf der Linie rettete.

Die zweite Spielhälfte begann mit der nächsten Großchance von Hashimoto nach Vorarbeit von Marlon Ritter und Malte Berauer. Der erneut gut postierte Zwote-Mittelstürmer traf aber den Ball nicht richtig, so dass dieser in die Hände von RWA-Torwart Sascha Kirschstein kullerte. Diese Möglichkeit blieb über eine lange Strecke des zweiten Durchgangs die einzige Chance der Fortunen, denn die Hausherren dominierten nun durch eine immer rustikalere und giftigere Gangart eindeutig das Geschehen, während die Flingeraner, die eine solche Spielweise gegen Rödinghausen noch souverän erwidert hatten, sich dieses Mal von Ahlen den Schneid abkaufen ließen und immer mehr ihre Linie verloren. Fast schon zwangsläufig fiel schließlich das Tor für die Gastgeber durch Cihan Yilmaz (62.), der eine abgefälschte Hereingabe von links in den Strafraum unbedrängt und unhaltbar für Unnerstall mit dem Kopf ins Netz beförderte. Die aus einer soliden Abwehr herausspielenden Hausherren kamen fast mit jedem Angriff zu einer Chance. Ein Schuss nach einer Ecke von Yilmaz (68.) konnte knapp von der Linie geschlagen werden, und Yildirim (76.) traf aus dem Lauf frei vor dem Tor nur den rechten Innenpfosten, von dem der Ball zurück uns Feld sprang. In der zweiten Minute der Nachspielzeit hatte in der die Zwote völlig überraschend doch noch eine hundertprozentige Ausgleichsmöglichkeit. Taylan Duman kam einen halben Meter vor dem linken Pfosten des Ahlener Tores völlig frei und unbedrängt an den Ball und hätte diesen nur über die Torlinie tippen müssen. Der Mittelfeldspieler verzog jedoch und schob den Ball ins Toraus.

Zwote-Trainer Taskin Aksoy kommentierte anschließend das Spiel nur knapp: „Das Ergebnis heute ist ernüchternd. Ich habe ein schlechtes Spiel meiner Mannschaft gesehen, über das ich mich nicht näher auslassen möchte. Wenn wir unsere anfänglichen Torchancen zur Führung genutzt hätten, wäre das Spiel wohl anders verlaufen.“ (RR)