Erneuter Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg
Nach ihrer vermeidbaren Niederlage bei Rot Weiss Ahlen gelang es der Zwoten im Heimspiel gegen den SC Verl trotz eines starken Beginns erneut nicht, sich von den in der Tabelle hinter ihr positionierten Vereinen abzusetzen. Die am Ende etwas unglückliche Niederlage gegen einen weiteren direkten Konkurrenten ist für die Zwote ein ernsthafter Rückschlag im Abstiegskampf.
Die Fortunen waren mit dem Anpfiff hellwach, ließen die Gäste kaum ins Spiel kommen und gingen bereits früh in Führung. Kapitän Tobias Lippold (8.) führte von der rechten Außenlinie in Höhe des gegnerischen Strafraums einen weiten Einwurf bis zum langen Torpfosten aus, der dort postierte Leander Goralski legte mit einem Kopfball ab auf Shunya Hashimoto, der diese Vorlage ebenfalls per Kopf verwandelte. Nach diesem frühen Erfolg behielten die Flingeraner das Geschehen weiterhin sicher im Griff. Die Mannschaft wirkte ruhig und konzentriert im Aufbauspiel, ließ Ball und Gegner gut laufen und erzielte fast schon zwangsläufig ihren zweiten Treffer. Dieses Mal legte Goralski (28.) einen von Arianit Ferati im rechten Halbfeld der gegnerischen Hälfte ausgeführten Freistoß per Kopf für Taylan Duman auf, der sicher zum 2:0 traf. Im weiteren Verlauf hatten die Fortunen das Spiel zwar oberflächlich betrachtet weiter im Griff, doch auf subtilerer Ebene machte sich schleichend ein gewisser Schlendrian breit. Die Konzentration nahm ab, Bälle gingen häufiger verloren und die entscheidenden Abspiele in die Spitze wurden unpräzise. Die Gäste kamen als logische Konsequenz besser ins Spiel und wurden somit immer gefährlicher. Kurz vor dem Halbzeitpfiff (43.) gelang es ihnen dann ebenfalls, eine Standardsituation in einen Torerfolg umzumünzen, als Patrick Choroba einen Freistoß von Daniel Schaal per Kopf zum Anschlusstreffer nutzte. Die Führung der Zwoten zur Halbzeit war zwar immer noch verdient, allerdings nicht mehr so eindeutig wie noch nach den ersten dreißig Minuten.
Wie zu erwarten war, begannen die Verler nach ihrem Anschlusstreffer die zweite Spielhälfte sofort mit viel Druck, der auch fast zum frühen Erfolg geführt hätte. Gianluca Marzolo hatte kurz nach dem Wiederanpfiff (47.) gleich zwei Großchancen. Zuerst zwang er Zwote-Keeper Michael Kampmann mit einem gefährlichen Schuss zu einer Glanzparade, und im zweiten Versuch setzte er den Ball nur knapp flach am langen Pfosten vorbei ins Toraus. Spätestens jetzt wurde allen klar, dass die Partie noch lange nicht entschieden war. Die Gäste gingen nun wesentlich aggressiver und zielstrebiger zur Sache, waren immer schnell am ballführenden Mann und zwangen die Fortunen, die nun wesentlich härter gefordert wurden als im ersten Durchgang, immer mehr zu Fehlern. Eine gute Chance (55.) hatten die Flingeraner durch Ferati, der eine Hereingabe von Lippold aber knapp mit den Zehenspitzen verfehlte. Nicht überraschend und auch nicht unverdient kamen die kompakt agierenden Verler schließlich zum Ausgleich. Nach einem Einwurf (75.) spielte Viktor Maier auf Jan Lukas Liehr, der legte von der Grundlinie den Ball quer in den Strafraum, und der ideal positionierte Nico Hecker brauchte nur noch einzunetzen. Nach dem Verlauf der zweiten Hälfte hätte man mit einem Remis sicherlich leben können, doch ausgerechnet Goralski, seit Monaten eine zuverlässige und feste Größe in der Innenabwehr der Zwoten, der zudem die beiden Treffer der Fortunen vorbereitet hatte, unterlief ein fatales Missgeschick. Bei dem Versuch, einen langen Pass von Hervenogi Unzola in die Spitze zu klären (80.), beförderte es den Ball in hohem Bogen über den weit herausgelaufenen Kampmann hinweg ins eigene Tor. Die Fortunen verdauten den Schock relativ gut, und setzte zu einem finalen Schlusssturm an. Vor allem Goralski, der gar nicht mehr in die Verteidigung ging, versuchte alles, zumindest wieder das Unentschieden herzustellen. Das wäre ihm sogar fast gelungen (90.), doch sein aussichtsreichster Versuch endete im Toraus. Nach einem vielversprechenden Start musste die Zwote somit schließlich einen herben Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen. (RR)
Zwote-Trainer Taskin Aksoy: „Es ist natürlich schwer, nach so einem Spiel, das sogar körperlich schmerzt, etwas zu sagen. Das dritte Tor ist symptomatisch für die Situation, in der wir uns befinden. Ich habe, auch in der ersten Halbzeit, kein gutes Spiel von uns gesehen. Uns ist aus dem Spiel heraus nur wenig gelungen. Die Ansätze waren zwar da, aber uns sind viele Pass- und Dribbelfehler unterlaufen, durch die wir Bälle verloren haben. Zugute halten kann man der Mannschaft vielleicht, dass sie stabil gestanden und beim Gegner wenig zugelassen hat. Nach der Führung durch zwei Tore so um die dreißigsten Minute haben wir agiert wie in einem Testspiel und nicht der Tabellensituation angemessen. Nach einem mutlosen Anfang haben wir das Spiel wieder relativ gut im Griff gehabt und fangen dann den Ausgleich. Das Tor zum 2:3 ist natürlich brutal und kann man kaum beschreiben. Ein Punkt hätte uns zwar nicht viel weitergeholfen, aber wir hätten Verl in der Tabelle weiter im Blickfeld gehabt und für die Moral wäre er auch nicht schlecht gewesen. Zusammenfassend war es, wie schon in Ahlen, keine gute Leistung, aber mit genug Torchancen, als Sieger vom Platz zu gehen. Durch dieses Tal müssen wir nun durch. Wir müssen die Fehler im nächsten Spiel abstellen und punkten, denn noch haben wir es selbst in der Hand, über den Strich zu kommen.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
KampmannLippold (C)GoralskiGülLucoquiNaciri (49. Froese)KinjoDumanFerati (74. Berauer)LohmarHashimoto (63. Bonga)
Gelbe Karten
GoralskiTrainer
Taskin Aksoy
SC Verl 1924
BrüsekeMikicGroßeschallauVeselinovic (46. Hecker)LiehrChorobaSchaal (46. Rasp)MaierSchmidt (C)Marzullo (89. Kaspar)Unzola
Gelbe Karten
MikicTrainer
Andreas Golombek
Stadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
180
Schiedsrichter
Martin Ulankiewicz