13.05.2017 14:00 Uhr33. Spieltag, Regionalliga West

Im Zeitraffer zum Klassenerhalt

Die Ausgangsposition, einen Spieltag vor Saisonende den Klassenerhalt gegen die bereits als Absteiger feststehende TSG Sprockhövel aus eigener Kraft zu sichern, war ideal. Die U23 des FC Schalke 04, größter Konkurrent um den ersten Nichtabstiegsplatz, hatte ihr Nachholspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen verloren, so dass nun auch bei Spielgleichstand der Vorsprung von fünf Punkten weiterhin Bestand hatte. Außerdem mussten die Jungknappen gleichzeitig mit den Fortunen ein schweres Auswärtsspiel bei Alemannia Aachen bestreiten. Die Zwote nutzte diese Chance mit ihrem Sieg gegen Sprockhövel und zog frühzeitig einen erlösenden Schlussstrich unter alle weiteren abstiegsbezogenen Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Mit ihrem Sieg in Nürnberg am Sonntag hat zudem die Bundeligamannschaft der Fortuna die Wahrscheinlichkeit entscheidend erhöht, dass die Zwote auch nächste Saison in der vierthöchsten Spielklasse antreten wird.

  • Fortuna Düsseldorf U23 : TSG 1881 Sprockhövel
    2 : 1
    (1:0)
    1:0 Ferati (40.)
    2:0 Froese (65.)


    2:1 Wasilewski (69.)
    Fortuna U23 vs. Sprockhövel

    2:1

    (1:0)

    1:0 Ferati (40.)
    2:0 Froese (65.)


    2:1 Wasilewski (69.)

Das Spiel selbst ließ die gesamte Saison wie im Zeitraffer nochmals Revue passieren: Dominantes Spiel mit knapper Führung, viele ungenutzte Torchancen, Verunsicherung durch einen Gegentreffer und Zittern bis zum Schlusspfiff. Immerhin ließen die Fortunen, im Gegensatz zu oftmals zuvor, keine späten Ausgleichstreffer zu. Die Schlussphase wurde auch nicht ganz so dramatisch wie gewohnt, da der Klassenerhalt durch den im Stadion natürlich bekannten 3:2-Vorsprung der Aachener gegen Schalke nicht mehr in Gefahr war.

Die Zwote machte mit einem aggressiven Spiel nach vorne von Anfang an klar, wohin die Reise gehen würde, und setzte die Gäste, die mit einer 5-3-2-Formation erst einmal auf  eine kontrollierte Defensive setzten, unter Dauerdruck. Trotz dieser massiven Abwehrkette spielten die Fortunen reihenweise gute Torchancen heraus. So war eine Flanke von Zwote-Kapitän Tobias Lippold (3.) nur knapp zu hoch für einen Kopfball von Kianz Froese, und danach scheiterten Taylan Duman (6.), Marlon Ritter (8.), Shunya Hashimoto (15.) und im Nachschuss Froese (17.) nach einer Chance von Ritter am hervorragenden TSG-Schlussmann Sven Möllerke, der bis zum Schlusspfiff der beste Spieler seiner Mannschaft war und diese vor einer höheren Niederlage bewahrte. Diese Aufzählung enthält nur einige wenige Beispiele der Möglichkeiten der Flingeraner. Schließlich aber gelang es Hendrik Lohmar (39.), die TSG-Abwehrkette mit einem Traumpass in die Spitze auf Arianit Ferati auszuschalten. Der trickreiche Mittelfeldmann der Zwoten behielt frei vor Möllerke die Übersicht und erzielte mit einem platzierten Schuss die längst überfällige Führung in einem Spiel, das streckenweise nur auf ein Tor stattfand.

Im zweiten Durchgang sahen die 216 Zuschauer zunächst weiter dominierende Fortunen mit guten Torchancen, die aber durch weitere Glanztaten des TSG-Keepers nicht zum Erfolg führten. Ein kurz ausgeführter Freistoß von Ferati (64.) führte dann doch zum zweiten Treffer. Der Ball landete bei Froese, der sich im Strafraum freispielte und mit einem Flachschuss ins lange untere Toreck seinen sechsten Saisontreffer markierte. Die Gäste aber gaben sich trotz ihres feststehenden Abstiegs nicht auf, sondern kämpften verbissen und mit einem robusten Körpereinsatz um jeden Ball. Der Erfolg dieses Kampfgeistes blieb nicht aus, denn mit einem überlegten Heber über Zwote-Torwart Tim Wiesner hinweg (70.) erzielte der urplötzlich frei im Strafraum aufgetauchte Adrian Wasilewski den Anschlusstreffer der Sprockhöveler. Die Abwehr der Fortunen, die bisher einen relativ ruhigen Nachmittag verlebt hatte, wurde nun aufgrund von sich häufenden Unsicherheiten und Ballverlusten im Mittelfeld richtig gefordert, hielt dem wachsenden Druck aber sicherstand. Der stark aufspielende Lohmar (71.) musste leider verletzungsbedingt passen; für ihn kam Taoufiq Naciri. Mit der Auswechslung des nach starker Laufarbeit erschöpften Hashimoto (78.) durch Malte Berauer verstärkte Taskin Aksoy die Defensive, und Zwote-Keeper Wiesner (76.) bekam noch die Gelegenheit, sich auszuzeichnen, als er mit einer Glanzparade einen platzierten Schuss von Tim Dudda abwehrte und den sicheren Ausgleich der Gäste verhinderte. Gebangt wurde gegen die nun leicht spielbestimmenden Sprockhöveler am Ende nicht mehr um den Klassenerhalt, sondern um den siegreichen Abschluss der Heimsaison, der schließlich auch gelang. Aufgrund ihrer spielerischen, kämpferischen und mannschaftlichen Leistungen in den Spielen nach der derben 0:4-Niederlage auf Schalke und nach einer Aufholjagd, die vor einigen Wochen noch fast unmöglich schien, hat die Zwote höchsten Respekt verdient. Mit dem Klassenerhalt im Rücken kann sie nun entspannt ihre letzte Auswärtsfahrt der Saison zum SC Wiedenbrück antreten. (RR)

TSG-Trainer Andrius Balaika: „Ich habe heute zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Wir wollten hier nochmal einen großen Kampf liefern aber in der ersten Halbzeit waren wir viel zu passiv und haben schlecht gegen Mann und Ball gearbeitet. Im zweiten Durchgang habe ich eine ganz andere Mannschaft von uns gesehen. Wir waren sehr aktiv, haben nach vorne gedrückt und waren schließlich die dominierende Mannschaft. Unser Anschlusstreffer war verdient, und in der Schlussphase wollten wir noch etwas rausholen, und einige Möglichkeiten waren auch da, aber Ende hat es nicht gereicht. Die Niederlage tut mir aber überhaupt nicht weh, denn für mich war es wichtig, dass wir eine hohe Moral gezeigt haben. Das zählt für mich, und mir wurde einmal mehr bestätigt, dass ich mich auf meine Jungs verlassen kann.“

Zwote-Trainer Taskin Aksoy: „Am Anfang steht natürlich die große Erleichterung, dass wir den Klassenerhalt mit unseren drei Punkten aus eigener Kraft erreicht haben. Das Ergebnis des Spiels ist natürlich ein Hohn, wenn man berücksichtigt, wie viele Torchancen wir vergeben haben. Das aber zieht sich wie ein roter Faden durch diese Saison. Das Fazit der ganzen Saison lautet: ‚Warum etwas einfach machen, wenn es auch schwer geht?‘ Die erste Halbzeit hatten wir klar im Griff, die Führung ging in Ordnung, auch wenn diese einige Tore höher hätte ausfallen können. Bis zum Gegentreffer hatten wir auch den zweiten Durchgang im Griff, aber danach haben wir geschwommen. Man hat die Angst gespürt, das Spiel vielleicht doch noch zu verlieren, aber selbst in dieser Phase hatten wir so viele Tor- und Konterchancen, die wir einfach sauber hätten ausspielen müssen. Selbst wenn uns das gelungen ist, waren wir im Abschluss zu unkonzentriert oder der Torwart hat überragend gehalten. So mussten wir bis zum Schluss zittern, aber im Gegensatz zur Hinrunde haben wir ein solches Spiel nicht noch aus der Hand gegeben. Da wir uns ein Endspiel in Wiedenbrück erspart haben, ist es ein versöhnlicher Saisonabschluss. Wir sind nicht vermessen, und jede Saison, in der wir mit unseren Mitteln vier Mannschaften hinter uns lassen, ist eine gute Saison. Kompliment auch an die Sprockhöveler, die sich trotz ihres Abstiegs nicht aufgegeben und uns das Leben heute sehr schwer gemacht haben. Danke an alle, die uns diese Saison unterstützt haben.“

Spiele der Teams

Datum Heim Gast Erg. Ber.
33. Spieltag Regionalliga West
Sat, 13.05.17 Anstoss: 14:00 Uhr Fortuna Düsseldorf U23Fortuna U23 - TSG 1881 SprockhövelSprockhövel 2 : 1
16. Spieltag Regionalliga West
Sat, 05.11.16 Anstoss: 14:00 Uhr TSG 1881 SprockhövelSprockhövel - Fortuna Düsseldorf U23Fortuna U23 3 : 3

Aufstellung:

Fortuna Düsseldorf U23

Wiesner Lippold (C) Zündorf Weiler Lucoqui Duman (90. Montag)Lohmar (71. Naciri)Ferati Ritter Froese Hashimoto (78. Berauer)

Gelbe Karten

Ritter, Ferati, Wiesner

Trainer

Taskin Aksoy

TSG 1881 Sprockhövel

MöllerkeOberdorf Mvondo Wasilewski Budde Gremme März Dombayci (67. Polk)Demir Bukowski (C, 61. Budak) Dudda

Gelbe Karten

Wasilewski, Polk, Budak

Trainer

Andrius Balaika


Stadion:

Paul-Janes-Stadion


Zuschauer

216


Schiedsrichter

Max Krämer



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