23.05.2008 | 1. Mannschaft

Wir werden bis zum letzten Moment unsere Chance wahren wollen

Chefcoach Norbert Meier vor dem letzten Heimspiel der Saison am Samstag

Das letzte Heimspiel dieser Saison steht vor der Tür. Am Samstagnachmittag wird Fortuna Düsseldorf ab 14 Uhr den SV Babelsberg 03 in der LTU arena empfangen. Dabei wird es (mindestens) noch einmal spannend: Gewinnen die rot-weißen aus der Landeshauptstadt und patzen die rot-weißen aus der Ruhrstadt, kommt es am letzten Spieltag beim Fernduell zwischen beiden Clubs zum Herzschlagfinale um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga.

 

Formal betrachtet hat RWO die besser Ausgangssituation - doch man muss nur an die vergangene Spielzeit erinnern, wo sich der 1. FC Magdeburg anschickte, ebenfalls den Durchmarsch aus Liga vier in den bezahlten Fußball zu zelebrieren und in letztem Moment noch vom FC St. Pauli abgefangen wurde. Geschichte kann sich durchaus wiederholen.

All diese "Nebengeräusche" empfindet Fortunas Chefcoach Norbert Meier jedoch als störend. "Mir ist in jüngster Zeit viel zu viel von Oberhausen gelabert worden", sagte er wortwörtlich und wollte damit gar nicht einmal die Qualitäten des aktuellen Tabellenzweiten schmälern, sondern vielmehr hervorheben, "dass wir uns einzig und allein auf unser Spiel konzentrieren müssen." Schließlich könne seine Mannschaft die weitere Fortschreibung der Saisonbilanz ohnehin nur sehr bedingt beeinflussen. "Wichtig ist, dass wir unser Spiel durchbringen und uns im letzten Heimspiel anständig von unserem Publikum verabschieden."

Und dennoch: Irgendwie geht es doch auch darum, die kleine, aber sehr wohl vorhandene Chance wahren. Wobei in erster Linie einmal festzuhalten bleibt, dass mit den Posdamer Stadtteilkickern noch eine Rechnung offen ist aus der Hinserie. Damals von Manager Wolf Werner als Interimscoach betreut, wurde die Mannschaft um Kapitän Andreas Lambertz mit einer 0:3-Niederlage auf die Heimreise geschickt. Und dies von einer Mannschaft, die in den ersten 45 Minuten kaum an Harmlosigkeit zu überbieten war und schon in einer frühen Phase der Saison als designierter Absteiger feststand. Die hämischen "Außer Fortuna verliert hier keine Sau"-Gesänge von den Babelsberg-Fans sollten auch morgen noch einigen Rot-Weißen, die damals auf dem Platz standen, in den Ohren klingeln.
Zumindest einer, Hamza Cakir, aber auch David Krecidlo und Adrian Spier werden aus Verletzungsgründen keine Chance auf Rehabilitation bekommen. Auch wenn der Rest der Belegschaft somit wieder einsatzfähig ist: Im Wesentlichen dürften die Kicker, die bereits beim 1:1 in Braunschweig dem Ball hinterher gejagt sind, erneut zum Einsatz kommen. "Ich kann der Mannschaft auch im Nachhinein nur ganz wenige Vorwürfe machen für die Leistung, die sie am vergangenen Wochenende abgeliefert haben." Dies gelte insbesondere unter dem Eindruck, dass die Hausherren einen Personalbestand haben, der qualitativ hochwertig sein könnte, die Fortunen aber an diesem Tag kaum zu fordern wusste. So werden also am Samstag Olivier de Cock als auch Henri Heeren nicht in der Starformation stehen, sondern allenfalls Kadermitglieder.

Was hinsichtlich der Stürmerfrage geschieht, wollte sich Norbert Meier im Vorfeld nicht entlocken lassen. "Sahin? Kastrati? Es kann durchaus sein, dass der eine oder der andere spielt." Oder, zeitversetzt, auch beide - wie an zuletzt im Stadion an der Hamburger Straße.

Die Kontinuität im Mannschaftsgefüge lässt sich überdies leicht begründen. Denn nach den unangenehmen Vorkommnissen im April - mit der versiebten Chance auf den Einzug in den DFB-Pokal und den Niederlagen in Lübeck sowie Ahlen - hat die Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt und zehn von zwölf möglichen Zählern geholt. Das war die Reaktion, die sich alle bei Fortuna gewünscht hatten, und die davon zeugen, dass die Ballartisten zusammengewachsen sind und tatsächlich wieder in mannschaftlicher Geschlossenheit auftreten. "Der Bedarf, ständig rumzuwechseln, ist dann einfach nicht gegeben", so Fußballlehrer Meier, der hofft, "dass diese Phase anhält, in der sich die Spieler weiterhin gemeinsam präsentieren."

Die Forderung, die der ehemalige Nationalspieler daraus ableitet, dürfte so ziemlich jedem Fortunen aus dem Herzen sprechen: "Wir werden bis zum letzten Moment unsere Chance wahren wollen. Und dürfen keine Ängstlichkeit zeigen. Alle sind davon überzeugt, dass noch etwas passieren kann."
Den Vergleich mit den ganz Großen braucht Fortuna dieser Tage offensichtlich nicht zu scheuen. Denn während es zum Schluss einer Saison weniger darum geht, noch einmal Kondition zu bolzen, muss ein oberster Übungsleiter auch mal in die Trickkiste greifen - und seine Jungs einfach einmal Basketball spielen lassen. "Das haben wir schon mal vor Wochen gemacht", meinte Meier, der damit auch das Teambuilding unterstützt sehen dürfte. Und ganz nebenbei eine Marschroute, die unlängst auch Jogi Löw einschlug, als er seinen Nationalspielern dies als Ausgleichstraining andiente.

Schiedsrichter Robert Hartmann aus Ingolstadt wird bei der Partie in der LTU arena die Mannschaften etwas früher aufs Spielfeld bitten. Denn noch vor dem Anpfiff, der in den Regionalligen bundeseinheitlich um 14 Uhr zu erfolgen hat, wird es eine Gedenkminute für den am Dienstag verstorbenen Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzenden von Fortuna, Joachim Erwin, geben. Die Mannschaft wird aus diesem Grund auch mit Trauerflor spielen.

Eine offizielle Verabschiedung von Spielern wird es bei der Partie gegen Babelsberg nicht geben. Wie Manager Wolf Werner mitteilte, seien momentan mit einigen Akteuren noch zu viele Dinge abzuklären - frei übersetzt: Die Vertragsverhandlungen laufen.

Vor der mehrwöchigen Sommerpause werden wahrscheinlich mehr als 10.000 Zuschauer in die LTU arena nach Stockum kommen.

bundesliga.de

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