„Fangen nächste Woche mit der Saison an“
Mixed Zone: Die Stimmen zur Niederlage in Bielefeld
Die Fortuna verliert das Auftaktspiel der neuen Saison bei Arminia Bielefeld mit 1:5. Die Stimmen zum Spiel.
Daniel Thioune, Cheftrainer: „Glückwunsch an die Arminia zum Sieg. Aufgrund des Spielverlaufs und der Torchancen ist es wohl ein verdienter. Mir fällt es als Trainer schwer, das Spiel in der Gesamtheit zu bewerten. Wir haben von Beginn an versucht, mutig gegen das hohe Pressing der Bielefelder rauszuspielen. Ich finde, dass wir ordentlich gespielt haben. Wir hatten Momente in der gegnerischen Hälfte und uns ans Tor angenähert. Am Ende der ersten Halbzeit gehen wir durch Cedric Itten nicht unverdient in Führung. Dann kommt die schwerwiegende Entscheidung, die erstmal wir treffen: Tim Oberdorf kann den Ball viel früher tief zurückspielen. Dann kommen wir nicht in so eine Situation. Gelb vorbelastet hält er dann fest und foult. Der Schiedsrichter entscheidet sich dafür, ihn vom Platz zu stellen. Damit war ich subjektiv natürlich gar nicht einverstanden. Es war eine sehr harte Entscheidung, die für Unruhe gesorgt hat. Wir waren in der Folge unsortiert und naiv bei der Szene zum Ausgleich. In der zweiten Halbzeit muss ich meiner Mannschaft den Vorwurf machen, dass man Standardsituationen auch in Unterzahl besser verteidigen kann. Der Elfmeter war unglücklich, aber vertretbar. Wir waren trotzdem weiter mutig. Ich bin unglücklich mit dem ganzen Abend. Das soll die tolle Leistung der Arminia aber nicht schmälern. 33 Spieltage sind noch zu gehen. Wir werden uns davon erholen und fangen nächste Woche mit der Saison an.“
Mitch Kniat, Trainer Arminia Bielefeld: „Ich ordne das Spiel ziemlich ähnlich wie Daniel ein – es war sehr ausgeglichen und hätte in beide Richtungen gehen können. Wir haben anfangs ein, zwei Situationen überlebt, haben dann aber trotzdem das Gegentor bekommen. In dem Moment waren wir einfach unsortiert. Die Gelb-Rote Karte ist natürlich spielentscheidend. Es war dann optimal, dass wir noch vor der Halbzeitpause das 1:1 gemacht haben. In der zweiten Halbzeit haben wir dann souverän unseren Stiefel heruntergespielt. Das hat meine Mannschaft gut gemacht. Das Ergebnis liest sich sehr gut – auch wenn es viele 50:50-Situationen gab, die in unsere Richtung gekippt sind.“
Tim Oberdorf: „So wie die Situation zur Gelb-Roten Karte entsteht, darf es mir nicht passieren. Viel weniger Zweikampf geht aus meiner Sicht in dieser Situation allerdings nicht. Ich glaube, dass man da mit ein wenig Fingerspitzengefühl anders entscheiden kann. Nichtsdestotrotz liegt es in meiner Verantwortung. Und es tut mir brutal leid für die Mannschaft, die sich danach sehr aufopfern musste. Bis dahin sprach nicht viel dafür, dass das Spiel so kippt. Es geht nun darum, dieses Spiel schnell aus den Köpfen zu streichen und nächste Woche ein anderes Gesicht zu zeigen. Wenn ich auf die positiven Dinge blicke, bin ich sehr zuversichtlich.“
Florian Kastenmeier: „Es war ein frustrierender Abend. Wir haben ihn uns anders vorgestellt. Ich bin trotzdem stolz auf die Mannschaft, weil wir es – so dumm es bei einem 1:5 klingt – gut gemacht haben. Wir wurden hier nicht auseinander oder an die Wand gespielt. Es waren Standardsituationen, bei denen wir in den entscheidenden Momenten nicht robust genug waren. Das kann man uns natürlich auch vorwerfen. Wir haben trotzdem weiter Fußball gespielt und hatten unsere Chancen. Das können wir positiv mitnehmen. Die fünf Tore sprechen aber natürlich auch dafür, dass wir noch viel Arbeit haben.“
Cedric Itten: „Die Gelb-Rote-Karte und der Elfer waren extrem bitter für uns. Es ist gerade schwierig, dieses Ergebnis zu verkraften, aber wir müssen nach vorne schauen und haben nächsten Samstag unser erstes Heimspiel vor der Brust. Jetzt müssen wir gucken, was wir in der ersten Hälfte gut gemacht haben und dann schauen, was uns in der zweiten Hälfte nicht geglückt ist. Wir dürfen trotz Unterzahl nicht mit 1:5 untergehen."