Aus dem umfangreichen Lazarett der Zwoten gab es wenig gute Nachrichten, Trainer Taskin Aksoy konnte im Vergleich zur Vorwoche lediglich wieder auf seinen pfeilschnellen Flügelspieler Ridvan Balci setzen, der erstmalig wieder auf der Bank saß. Dennoch rotierte die Startelf auf einigen Positionen: Im Tor feierte der kürzlich neuverpflichtete US-Amerikaner Justin vom Steeg sein Debüt; Taoufiq Naciri ersetzte Taylan Duman, der mit der ersten Mannschaft unterwegs war; Anderson Lucoqui und Emmanuel Iyoha bearbeiteten gemeinsam die linke Seite, für sie blieben Jonas Haub und Sebastian van Santen draußen.

Bei herrlichem Spätsommerwetter begannen beide Mannschaften äußerst vorsichtig, Offensivaktionen waren nicht nur Mangelware – bis zur 16. Minute war nicht ein einziger Torschuss zu verzeichnen. Diesen brachte dann der über die gesamte Spieldauer sehr aktive Ex-Zwote-Spieler Mergim Fejzullahu, er wurde allerdings von der Fortuna-Defensive um das Innenverteidigerduo Tobias Lippold und Leander Goralski abgeblockt. Wer nun dachte, das Spiel würde allmählich an Fahrt aufnehmen, der wurde bitter enttäuscht. Gab es am Anfang noch viele verbissene Zweikämpfe im Mittelfeld, verflachte das Spiel nun weiter. Abgesehen von Ballbesitzstafetten der Gäste, einigen Distanzschüssen und Durchsagen über einen verlorenen Schlüsselbund, gab es für die 800 Besucher im Paul-Janes-Stadion in der ersten Hälfte nicht viel zu bewundern. Gegen Ende der ersten Hälfte gab es dann doch noch die beiden ersten zaghaften Versuche der Zwoten, jedoch scheiterten Emmanuel Iyoha und Christian Weber jeweils mit einem Distanzschuss.

In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild der Partie deutlich: Beiden Mannschaften war anzumerken, dass sie nun mit mehr Zug zu den Toren agieren wollten, jedoch waren es die Gäste, die zuerst durchschlagenden Erfolg hatten. In der 66. Spielminute tankte sich Aachens Dominik Ernst stark über die linke Seite bis hin zur Grundlinie des Zwote-Strafraums durch, von wo er auf den eingewechselten Meik Kühnel am Strafraumrand zurücklegte. Dieser erzielte mit einem präzisen Flachschuss gegen die Laufrichtung von Torwart vom Steeg das 1:0 für die Alemannia. Nach dieser kalten Dusche verfiel die Zwote jedoch nicht in Schockstarre – fünf Minuten nach dem Rückstand bot sich die bisher größte Chance im Spiel, jedoch konnte Aachens Torwart Pascal Nagel einen starken Kopfballaufsetzer von Kemal Rüzgar überragend parieren. Von nun an war die Zwote am Drücker und belohnte sich letztlich verdient in der 85. Minute: Einen Freistoß aus dem Halbfeld trat Tobias Lippold scharf in den Strafraum, wo er Mannschaftskapitän Christian Weber fand. Dieser köpfte den Ball unhaltbar in die lange Ecke und stellte somit den Endstand von 1:1 her.