Unter den Augen von Chefcoach Mike Büskens und Torwarttrainer Oliver Reck übernahm die Fortuna von Beginn an die Initiative und spielte sehr aufmerksam und diszipliniert. Gleichzeitig wusste der Flingeraner Nachwuchs durch schnelle Angriffe einen starken Drang zum Tor zu entwickeln. Dennoch waren echte Abschlussmöglichkeiten Mangelware.

Im Gegenteil: Die erste Chance bot sich den Gastgebern, als nach einer Ecke von Justin Mingo Sinan Özkara frei zum Kopfball kam, den Yassine Berzougui am langen Pfosten stehend vor der Linie abwehren konnte. Unbeeindruckt von dieser Situation zeigten die Schützlinge von Sinisa Suker weiterhin starke Offensivbemühungen. Wie in der 41. Minute, als Benjamin Nuhi den Ball eroberte und Richtung RWE-Tor stürmte: Mit einem sauberen Querpass bediente er Alen Jakupova, doch der scheiterte genauso wie im Nachschuss Yassine Berzougui. So war die Fortuna zwar die sichtbar überlegene Mannschaft, doch zur Pause blieb es bei einem torlosen Unentschieden.

Der zweite Abschnitt begann wie der erste und die Landeshauptstädter übernahmen abermals das Kommando. In der 53. Minute dann eine Hereingabe von Berzougui in den 16-Meter-Raum, die von einem Essener mit der Hand angenommen wurde. Sofort entschied Schiedsrichter Marcel Brinkpeter auf Strafstoß für die in ungewohntem Gelb-Schwarz spielenden Fortunen. Jener Berzougui übernahm die Verantwortung, schnappte sich den Ball und vollstreckte zur 1:0-Führung. Der Jubel war groß und am Spielverlauf änderte sich nicht viel.

Die Gastgeber waren über weite Strecken des Spiels eher harmlos einzustufen, aber sprangen für das Suker-Team auch nicht viel mehr Chancen heraus. So war das Spielniveau nicht sonderlich hoch, aber lebte von einer gewissen Grundspannung. Zum Ende hin agierten die Essener Rot-Weissen mit dem Mute der Verzweiflung und warfen alles nach vorne. So lief bereits die Nachspielzeit von fünf Minuten, als der Ball nach einem Freistoß von RWE-Standard-Spezialist Konstantinos Koukladas in den Strafraum segelte. Die Fortunen bekamen den Ball nicht so recht unter Kontrolle, als Kai Nakowitsch plötzlich frei vor dem Tor auftauchte und zum Ausgleich einnetzte.

Wie so oft, rückt die Bilanz eines Spiels erst nach 90 Minuten ins richtige Licht: Mit dem einen Punkt hätte man vor der Partie gut leben können, doch nach der Begegnung war es ein ärgerliches Resultat für die Fortuna. Ungeachtet dessen war diese Auftaktpartie ein erster großer Schritt in die richtige Richtung, denn Kampf und Einsatz stimmten zu 100 Prozent.