Zwar kehrte Kapitän David Savic zumindest in den Kader von Zwote-Coach Jens Langeneke zurück, blieb die Personallage ansonsten weiterhin nahezu unverändert. Die einzige Änderung in der ersten Elf war ein Wechsel in der Innenverteidigung, U19-Spieler Levi Mentzel startete für Noah Egouli. Die Gastgeber, die unter der Woche einen Trainerwechsel von Thorsten Nehrbauer zu Boris Schommers vornahmen, begannen sofort druckvoll, es war nicht einmal eine ganze Minute gespielt, ehe Zwote-Keeper Tobias Pawelczyk (1.) erstmalig eingreifen musste. Es dauerte nicht lange, bevor er sich aber wie so häufig in dieser Phase der Saison geschlagen geben musste. Ein direkter Freistoß von Saghiri (10.) schlug direkt am Pfosten ein und die Zwote rannte erneut einem Rückstand hinterher. Offensiv war von ihr aber bisher nichts zu sehen, stattdessen hatten die Siegener schnell erneut eine Möglichkeit, durch Saghiri (12.) zu erhöhen. Sein Schuss nach einer Ecke ging jedoch weit vorbei. Kurz später der nächste schwere Dämpfer für die Flingeraner. Nachdem Maksym Len unter großem Druck im eigenen Strafraum angespielt wurde, verlor er den Ball und zog – ballorientiert – die Notbremse. Mit dem fälligen Strafstoß scheiterte Tokac (19.) noch an Pawelczyk, bevor der Nachschuss doch zum 2:0 im Netz zappelte. Im zweiten Teil der Halbzeit wurde die Zwote dann ein wenig stärker. Zunächst prüfte Siwoo Yang (25.) SFS-Keeper Ospelt nach einer Einzelaktion, bevor sein Team zum Anschluss kam. Nach einem Handspiel im Strafraum übernahm erneut Vizekapitän Deniz Bindemann (34.) die Verantwortung vom Punkt, wurde dieser gerecht und verkürzte auf 1:2. Die beste Möglichkeit auf den Ausgleich vergab Angreifer Mechak Quiala Tito (44.) kurz vor der Pause, als er aus spitzem Winkel an Ospelt scheiterte.

Nach der Halbzeit hielt die Hoffnung auf einen Punktgewinn nicht lange an. Die erste Großchance der Gastgeber konnte Leo Mirgartz noch mit einer epischen Rettungsaktion auf der Linie bereinigen, bevor es nach dem anschließenden Einwurf erneut im eigenen Tor klingelte. Ex-Zwote-Angreifer Willms (54.) sorgte mit einem sehenswerten Volley aus kurzer Distanz für das 3:1. Fortan verwaltete Siegen das Ergebnis nur noch, hatte aber trotzdem die besseren Annäherungen durch einen artistischen Fallrückzieher (70.) oder einen Pfostenkracher (78.). Die Zwote hatte sogar optische Vorteile in Sachen Ballbesitz, tat sich aber wie so oft in den letzten Wochen unheimlich schwer in Sachen Kreativität und letzte Bälle. Positiv hervorzuheben ist hier das Comeback nach Einwechslung von David Savic, der sich ganz besonders gegen die drohende erneute Pleite wehren wollte und selbst noch die beste Abschlusschance (90.) der zweiten Halbzeit für die Rot-Weißen hatte. Aber auch der Rest der Mannschaft ließ sich keineswegs hängen und drohte nicht, völlig aus dem Stadion geschossen zu werden. Wege zu Punkten findet sie allerdings derzeit keine, sodass sie nach dem so überragenden Start im Sommer bereits Anfang November nur noch einen Punkt über der Abstiegszone schwebt. Es wird also dringend Zeit, den Trend endlich zu durchbrechen. Am besten schon im nächsten Heimspiel gegen die nur zwei Punkte besser dastehenden Sportfreunde Lotte. (PL)