Die Startelf veränderte Michaty gleich auf mehreren Positionen – das größte Augenmerk zog das lang ersehnte Comeback von Mittelfeld-Antreiber Tom Geerkens auf sich. Mit ihm und einem gut aufgelegten Can Özkan legten die Fortunen von Beginn an eine länger nicht gezeigte Präsenz an den Tag, die es den Gastgebern enorm schwer machte, über mehrere Stationen in Ballbesitz zu bleiben. Und auch was das Ergebnis anging, erwischte die Zwote einen Blitzstart: Linksverteidiger Georgios Siadas (5.) bekam den Ball auf dem Flügel in den Lauf gespielt und flankte ohne zu zögern in die Mitte. Diese Flanke näherte sich allerdings gefährlich RWO-Torwart Heekeren, um plötzlich in bester Marco-Christ-Manier zum 1:0 im Netz zu zappeln. Dieses Tor beflügelte die Mannschaft sichtlich und sie erspielte sich nun Chance um Chance. Allen voran Kapitän Lex-Tyger Lobinger, der dieses Mal als Rechtsaußen agierte, wurde immer wieder mit flachen langen Anspielen gesucht, um mit seinem hohen Tempo in den Strafraum einzudringen. Dem erfolgreichsten Torjäger der letzten beiden Saisons fehlte an diesem Tag jedoch die nötige Präzision im Abschluss. Kurz nach dem Treffer zog Lobinger (6.) aus halbrechter Position im Strafraum über das Tor, das gleiche passierte nach einer Chance in der 15. Minute, die Oliver Fink stark einleitete. Kurz darauf tauchte Lobinger (19.) dieses Mal direkt vor Torwart Heekeren auf, sein Schuss ging jedoch genau auf den Mann. Die bis dato völlig ungefährlichen Gastgeber kamen erst in der Mitte der Halbzeit zu ihrer ersten Chance. Diese hatte es dafür in sich. Aus kurzer Distanz kam Bulut (24.) zum Schuss, aber Zwote-Torwart Dennis Gorka zeigte eine bärenstarke Reaktion und war blitzschnell unten. Im Gegenzug bekam die Zwote einen Freistoß in unmittelbarer Tornähe zugesprochen, den Tim Köther (26.) denkbar knapp über die Latte setzte. Im zweiten Teil dieser Hälfte verlagerte sich das Geschehen zwar mehr in die Hälfte der Fortunen, jedoch ohne negative Konsequenzen. Die einzige weitere echte Möglichkeit gab es wieder für die Zwote, aber nach toller Eröffnung von Tim Corsten verpasste Marcel Mansfeld (41.) eine Hereingabe von Lobinger um einen Schritt.

Die zweite Halbzeit begann erneut mit einer Offensivaktion, allerdings fehlte weiterhin das Zielwasser.Bei einem kraftvollen Schuss von Mansfeld (46.) im Strafraum konnte Heekeren gerade noch so mit den Fäusten entschärfen. Fortan passierte das, womit viele Beobachter bereits im Vorfeld gerechnet hatten: Die Gastgeber legten gleich mehrere Schippen drauf und machten der Defensive der Fortunen zunehmend zu schaffen. Torchancen blieben aber weiterhin Mangelware. Lediglich Kreyer (51.) und Heinz (65.) kamen zu Abschlüssen, die geblockt wurden und am Tor vorbeigingen. Als der Sieg in immer greifbarere Nähe rückte, begrub ein Doppelschlag die Hoffnungen dann doch sehr schnell. Zunächst markierte der eingewechselte Vincent Boesen (70.) nach einer starken Kombination freistehend den Ausgleich. Kurze Zeit später versenkte Sven Kreyer (76.) einen zweiten Ball nach einem direkten Freistoß aus ähnlicher Position zur RWO-Führung. Von nun an war der Zwoten anzumerken, dass sie ihrer kraftvollen Spielweise Tribut zollen musste. Dennoch fand sie kurz vor Schluss einen letzten Konter, bei dem Mansfeld (88.) allein auf Heekeren zulief. Der Keeper entschärfte seinen Lupfer aber, sodass es letztlich bei der Niederlage blieb. Dennoch zeigten die Fortunen eine positive Reaktion auf die Vorwoche. Tritt sie weiter so auf, werden auch die letzten nötigen Punkte bald auf ihrem Konto landen. (PL)

Zwote-Trainer Nico Michaty: „Wir wollten in der ersten Hälfte kompakt stehen und haben sehr wenig zugelassen. Nach dem vielleicht etwas glücklichen 1:0 hätten wir eine unserer vielen Chancen auf den zweiten Treffer nutzen müssen. Es war klar, dass Oberhausen Druck macht, aber so richtig lagen die beiden Treffer auch nicht in der Luft. Am Ende haben wir sogar noch die Chance auf den Ausgleich, sodass es für uns trotz der guten ersten Halbzeit doch eine bittere Niederlage ist.“