Überraschend war auch die Anfangsformation der Zwoten: Im Tor stand Kevin Birk für den verletzten Robin Heller, mit Leon Fritsch und Mahsun Jusuf liefen gleich zwei aktuelle Spieler der U-19-Bundesligamannschaft auf; die Erste Mannschaft vertrat dieses Mal der schnelle Mathis Bolly.

Ihren ersten schönen Spielzug hatten die Fortunen in der 12. Minute mit einem Zuspiel von Aliosman Aydin auf Bolly, doch dessen Schuss konnte RWO-Torwart Philipp Kühn zur Ecke klären. Zehn Minuten später setzte sich Bolly auf der halbrechten Seite durch, kam frei zum Schuss, zirkelte den Ball aber weit über das lange Toreck. Insgesamt war die Partie ausgeglichen, da die Gäste ebenfalls Ansätze zum Torerfolg durch Patrick Bauder (26.) und einen Freistoß von David Jansen (28.) hatten. Untermalt wurde das Geschehen auf dem Rasen über 90 Minuten vom monotonen, einschläfernden Gesang der RWO-Anhänger im Gästeblock, der auch beim Torerfolg der Kleeblätter nur kurz unterbrochen wurde. Ein Oberhausener spielte den Ball über die Abwehr der Flingeraner hinweg nach außen zu Ralf Schneider, dessen Querpass erreichte den ideal im 5-Meter-Raum postierten Jansen, der diesen schönen Angriff kurz und trocken mit der Gästeführung abschloss. Drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff hatte Aydin nach Zuspiel von Bolly die wohl größte Chance des Spiels, aber Kühn im RWO-Tor parierte gleich zweimal sensationell die Schüsse aus kurzer Distanz des Zwote-Stürmers.

Dass die Fortunen gewillt waren, das Spiel noch zu ihren Gunsten zu drehen, zeigte sich auch daran, dass sie bereits fünf Minuten vor dem Gegner wieder auf dem Rasen war. Für Mathis Bolly, der wie vorgesehen nur eine Halbzeit spielte, wurde mit Diego Rodriguez Diaz wieder ein Offensivspieler eingewechselt. Die Angriffsbemühungen der Flingeraner führten nach einem Schuss von Eren Taskin, den der Torwart nur abklatschen lassen konnte, zu einer unübersichtlichen Situation im Strafraum, in der gleich mehrere Fortunen ihre Einschussmöglichkeiten verpassten. Schließlich konnten die Gäste klären und hätten im Gegenzug ihre Führung fast ausgebaut. Jansen lief völlig frei auf Birk zu, lupfte den Ball aber über das Tor. Im weiteren Verlauf gelang es den Flingeranern nicht, die gut eingespielten Oberhausener noch ernsthaft in Gefahr zu bringen, denn dazu waren die Zuspiele häufig zu unpräzise und landete der entscheidende letzte Pass immer wieder bei einem der gut postierten Gegenspieler.

Nach einem sicherlich nicht schlechten Spiel, in dem zwar die kämpferische Einstellung der Mannschaft stimmte, dem aber vor einer monotonen Klangkulisse ein gewisses Feuer fehlte, gingen die Gäste von der Ruhr nicht unverdient als Gewinner vom Platz. (RR)