28.03.2016 | Yesterday

Jupp Derwall

Der Ex-Bundestrainer war auch durch und durch ein Fortune

Am 26. Juni 2007 hat der deutsche Fußball eine große Persönlichkeit verloren: Josef „Jupp“ Derwall, ehemaliger Trainer der Nationalelf, verstarb damals im Alter von 80 Jahren. Auch die Fortuna trauerte mit seinen Angehörigen, denn Derwall gehörte schließlich viele Jahre zur Familie der 95er. Von 1954 bis 59 trug er das Trikot der Rot-Weißen, war später Trainer der Flingeraner und erreichte insgesamt dreimal das DFB-Pokalfinale.

  • Jupp Derwall 1957 am Ball für Fortuna

Am 27. März 1927 in Würselen geboren, wo er bereits mit elf Jahren bei der dortigen Rhenania dem Ball hinterherjagte, wechselte Josef Derwall 1949 zunächst nach Aachen, um sich im Weltmeisterschaftsjahr 1954 der Fortuna anzuschließen. Hier absolvierte er insgesamt 110 Partien in der Oberliga West und erzielte 47 Tore. Überdies erreichte er mit den Flingeranern zweimal in Folge (1957 und 58) das Endspiel des DFB-Pokals, die er mit den heutzutage legendären Akteuren bestritt wie den Gebrüdern Karl und Martin Gramminger, Kalli Hoffmann, Heinz Jansen, Erich Juskowiak, Matthes Mauritz, Bernie Steffen und Jupp Wolfframm. Unglücklicherweise mussten sich die Flingeraner beide Male äußerst knapp dem FC Bayern München und dem VfB Stuttgart geschlagen geben.

Nach seiner Zeit in der Landeshauptstadt, in der der "Halbstürmer" auch zwei Einsätze in der Nationalmannschaft absolvierte, wechselte Derwall in die Schweiz, wo er als Spielertrainer beim FC Biel und FC Schaffhausen tätig war. 1962/1963 kehrte er als Übungsleiter nach Flingern zurück - und erreichte erneut das DFB-Pokalfinale, das er nach einer denkbar knappen Niederlage (1:2 n. V. gegen den 1. FC Nürnberg) abermals nicht für sich entscheiden konnte.

Vom Flinger Broich auf den Stuhl des Bundestrainers 

Dennoch war dies eine solide Vorbereitung auf seinen weiteren Berufsweg - zumal er sich nach seiner Zeit bei Fortuna beim Saarländischen Fußballverband verdient gemacht hatte. So saß Jupp Derwall ab 1970 als Assistenztrainer an der Seite von Helmut Schön an der Außenlinie. In dieser Zeit trug er auch Verantwortung für die Deutsche Amateur-Auswahl, die bei den Olympischen Spielen 1972 in München antrat und 1974 (gemeinsam mit Jugoslawien) Amateur-Europameister wurde. 1978 beerbte Derwall seinen Vorgänger Schön, um zwei Jahre später in Italien mit Deutschland die Europameisterschaft zu gewinnen (2:1 im Endspiel gegen Belgien). 1982 in Spanien vermochte sein Team sogar die Vize-Weltmeisterschaft zu erringen (1:3 gegen Italien). In seiner Zeit als Verantwortlicher für das DFB-Team gab es in 67 Partien 45 Siege, elf Unentschieden und elf Niederlagen. Die Serie von 23 Länderspielen ohne Niederlage hat bis heute kein anderer Bundestrainer erreicht.

Auch als Vereinstrainer erfolgreich 

Das vorzeitige Aus bei der Europameisterschaft 1984 veranlasste Jupp Derwall zum Rücktritt, worauf er als erster deutscher Trainer zu Galatasaray Istanbul in die Türkei wechselte, wo er innerhalb von vier Jahren zweimal die Meisterschaft und einmal den Landespokal gewann, was ihm einen bis zu seinem Tode und darüber hinaus andauernden Ruhm eingebracht hat und mit der Ehrendoktorwürde der Universität Hacettepe in Ankara belegt ist. Bedingt durch einen 1991 erlittenen Herzinfarkt zog sich Derwall zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück, auch wenn er weiterhin für den "Kicker" als Kolumnist arbeitete. Nach kurzer, schwerer Krankheit erlag er 2007 seinem Leiden. 

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