03.08.2016 | Yesterday

Reiner Geye

Ein Dribbelkünstler und Publikumsliebling

Wer als Fortuna-Fan in den 1960er und 1970er Jahren die Spiele der Rot-Weißen verfolgte, der bekommt noch heute leuchtende Augen, wenn dieser Name fällt. Denn in seinen neun Jahren im F95-Trikot erzielte Reiner Geye in 286 Meisterschaftsspielen 116 Tore. Viermal kam der dribbelstarke Angreifer für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zum Einsatz und erzielte dabei einen Treffer.

Insgesamt hat Geye, bei dem selbst im weltweiten Netz über die Schreibweise seines Vornamens - ob mit a oder mit e - keine Einigkeit vorherrscht, für die Rot-Weißen 347 Pflichtspiele bestritten - in der Regionalliga West, der Bundesliga, im DFB-Pokal und im Europapokal. Damit liegt er auf Platz 9 aller Akteure, die jemals für die Fortuna zum Einsatz gekommen sind - gemeinsam mit Andreas „Lumpi“ Lambertz. Nebenbei sei bemerkt, dass es eine der guten, alten und auf Papier gedruckten Autogrammkarten ist, welche seinen Vornamen durch seine Unterschrift eindeutig als Reiner ausweist!
Während seiner aktiven Zeit spielte Geye viermal in der deutschen Fußballnationalmannschaft, für die er beim Länderspiel am 4. September 1974 in der Schweiz ein Tor (zum 2:1-Sieg) erzielte. Zuvor gehörte er auch zum vorläufigen Kader für die Weltmeisterschaft im eigenen Lande, wurde aber von Bundestrainer Helmut Schön letzten Endes noch aus dem Aufgebot gestrichen.

Rheinaufwärts zu F95

Seine Laufbahn hatte er beim TuS Duisburg 48/99 begonnen, ehe über Eintracht Duisburg 1968 der Wechsel zur Fortuna zustande kam. Im jungen Alter von 18 Jahren wechselte der gebürtige Duisburger somit in die Landeshauptstadt. Mit den langen Haaren, die bei seinen Tempodribblings wild umherwehten und seinem jungenhaften Lächeln zog Geye die Zuschauer sowohl im Rheinstadion als auch am Flinger Broich, wo die Fortuna in der Regionalliga West überwiegend spielte, schnell in seinen Bann und avancierte zum Publikumsliebling. Spätestens in seinem dritten Jahr war er einer der Helden bei den Rot-Weißen, zumal er mit seinen 25 Saisontoren maßgeblichen Anteil daran hatte, dass die Flingeraner 1971 zum zweiten Mal in die Bundesliga aufstiegen. Vor allem mit seinem außergewöhnlichen Laufpensum und großem Kämpferherz wusste der junge Mann aus der Nachbarstadt zu überzeugen - und natürlich durch seine Tore. Denn seiner starken Torquote in der Regionalliga folgten weitere Jahre im Fußball-Oberhaus mit einer beachtlichen Trefferanzahl. In der Debütsaison traf er achtmal ins gegnerische Gehäuse; danach steigerte er sich in den folgenden drei Jahren im Fußball-Oberhaus auf diese Ausbeute: 16 – 16 – 15.

Insgesamt neun Spielzeiten lang stand er im Kader der Rot-Weißen. Geye gehörte somit zu den Teams, die Mitte der 1970er Jahre unter Trainer-Legende Heinz Lucas die bis heute besten Platzierungen in der Bundesliga (zweimal 3. Platz) erreichten. Höhepunkte gab es reichlich - auf nationaler und internationaler Ebene.

Abschied aus dem Rheinland - Neuanfang in der Pfalz

Nachdem sein Vertrag bei der Fortuna nach der Saison 1976/77 nicht verlängert worden war, sollte fortan der 1. FC Kaiserslautern neun Spielzeiten lang seine neue sportliche Heimat werden, wo er weitere 290 Partien bestritt und 47 Mal das Runde ins Eckige beförderte. Auch auf dem "Betze" erfreute sich Geye aufgrund seines sympathischen Auftretens sowohl bei den Fans als auch innerhalb der Mannschaft und im Verein großer Beliebtheit.

Nach Beendigung seiner Spieler-Karriere wechselte er ins Management des 1. FCK. Auch diese Zeit war von Erfolgen gekrönt. Von 1988-93 war er Vizepräsident, anschließend bis 1996 Manager des Vereins. In seine Amtszeiten fielen der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1991 sowie die beiden DFB-Pokalsiege 1990 und 1996.

Am 8. August 2002 verstarb Reiner Geye viel zu früh im Alter von nur 52 Jahren nach langer, schwerer Krankheit in einem Mainzer Klinikum. Fortuna Düsseldorf wird seinem Torjäger und Publikumsliebling von einst stets ein ehrendes Andenken bewahren.

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