9 Punkte aus 3 Spielen - Zurück zu alter Heimstärke
Rot-Weiße Höhepunkte im Jahr 2012 (Teil 7)
Lange mussten sich die Anhänger der Rot-Weißen gedulden, bis sie endlich den ersten Bundesliga-Heimsieg in der ESPRIT arena bejubeln durften. Den letzten Bundesliga-Heimerfolg feierte die Fortuna noch im altehrwürdigen Düsseldorfer Rheinstadion - am 5. April 1997 gelang gegen den FC St. Pauli ein 2:0-Erfolg. 5681 Tage später schossen Robbie Kruse und Stefan Reisinger die Flingeraner zum ersten Heimsieg nach der Bundesliga-Rückkehr.
Bis zum 13. Spieltag dauerte es bis die Landeshauptstädter endlich ausgiebig in ihrem Wohnzimmer feiern konnten. Zuvor gab es lediglich vier Unentschieden und zwei Niederlagen auf dem heimischen Geläuf. Mit dem Bundesliga-Dino Hamburger SV war es dann erneut ein Verein aus dem hohen Norden, der zum gratulieren in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt gekommen war. Die 54.000 Zuschauer in der ausverkauften ESPRIT arena sahen im ersten Durchgang eine ausgeglichene Partie bis Robbie Kruse unmittelbar vor dem Pausenpfiff das 1:0 für die Fortuna erzielte - nach einer Balleroberung von Leon Balogun trieb Kapitän Andreas Lambertz den Ball durchs Mittelfeld, spielte Kruse frei und der traf ins kurze Eck des Hamburger Tores. Der zweite Saisontreffer des Australiers legte damit den Grundstein für die Rückkehr zur alten Heimstärke.
Reisinger der Dribbelkönig
In der zweiten Halbzeit wollten sich die Rot-Weißen Ihren Premieren-Heimsieg nicht mehr nehmen lassen und ließen gegen die anrennenden Hamburger nur noch wenig zu. Mit der Einwechslung von Stefan Reisinger bewies Chefcoach Norbert Meier dann ein glückliches Händchen. Fünf Minuten nach seiner Einwechslung schnappte sich der Bayer das Leder, düpierte mit einem tollen Solo die gesamte Hamburger Hintermannschaft und ließ schließlich auch Rene Adler keine Abwehrchance – ein Wahnsinns-Tor. Dabei blieb es und die Party mit 54.000 Gästen, die bei allen Beteiligten für Gänsehaut sorgten, konnte beginnen. Der 2:0-Erfolg über den HSV war der Auftakt für eine erfolgreiche „Englische Woche“ in der Bundesliga, die der Fortuna nur sieben Tage später bereits das nächste Heimspiel bescherte. Zuvor gelang den Flingeranern noch eine kleine Sensation, indem sie sich beim Meister und Pokalsieger Borussia Dortmund ein 1:1-Unentschieden erkämpften.
Viererpack krönt „Englische Woche“
Erneut waren über 50.000 begeisterte Anhänger in die Stockumer Arena gepilgert um ihre Mannschaft gegen Eintracht Frankfurt siegen zu sehen und sie sollten nicht enttäuscht werden. Zunächst musste Chefcoach Norbert Meier jedoch eine Schrecksekunde überstehen – Robbie Kruse hatte sich beim Aufwärmen verletzt und musste kurzerhand durch Nando Rafael ersetzt werden. Das Team schien dies jedoch kaum zu verunsichern. Vom Anpfiff weg spielten die Rot-Weißen mutig nach vorne und erzwangen eine Vielzahl von Tormöglichkeiten. Nachdem der Frankfurter Karim Matmour frühzeitig zum Duschen geschickt wurde, war es erneut Stefan Reisinger, der sich ins Rampenlicht spielte. Er tankte sich durch die Frankfurter Hintermannschaft und ließ Kevin Trapp keine Chance – fast eine Kopie seines sensationellen Solos gegen den Hamburger SV. Und es sollte noch besser kommen: 22 Meter vor dem Tor fiel Oliver Fink der Ball auf den linken Fuß und der Bayer erhöhte, mit einem unhaltbaren Schlenzer ins lange Eck, auf den 2:0-Halbzeitstand.
Auch in Halbzeit Zwei dominierten die Hausherren die Partie und hatten ihren Torhunger noch nicht gestillt. Erst erhöhte Nando Rafael nach einer exzellenten Flanke von Leon Balogun auf 3:0, dann setzte Axel Bellinghausen mit dem 4:0 und seinem ersten Treffer seit seiner Rückkehr den Schlusspunkt unter eine tolle Partie und eine sensationelle „Englische Woche“. Die ESPRIT arena hatte sich längst in eine Party-Hochburg verwandelt.
Mit 3 Heimsiegen in Folge und 21 Punkten auf dem Konto in die Winterpause
Der Spielplan bescherte Norbert Meier und seinem Team zum Jahresabschluss noch ein Heimspiel gegen Hannover 96. Bereits vor der Partie gegen die Niedersachsen konnten die Flingeraner mit 18 Punkten auf der Habenseite auf eine erfolgreiche Hinrunde zurückblicken, die ihnen viele Experten nicht im Entferntesten zugetraut hatten. Doch die Fortuna war noch lange nicht satt und wollte den dritten Heimerfolg in Serie.
Schon in der zweiten Minute prüfte Ken Ilsø den Hannoveraner Keeper mit einem Freistoß und deutete seine Gefährlichkeit bei Standardsituationen an. Wie schon in der Heimpartie gegen den Hamburger SV mussten sich die rot-weißen Fans bis kurz vor der Pause gedulden, ehe sie den Führungstreffer ihrer Fortuna bejubeln konnten - eine Flanke von Leon Balogun köpfte Dani Schahin - mit seinem fünften Saisontreffer - zum 1:0 ein. Nach der Pause blieben die Gastgeber am Drücker, verpassten es aber die Führung auszubauen. Auf der anderen Seite verhinderte Fabian Giefer lange Zeit den Ausgleich der Niedersachsen, war dann aber gegen den Schuss von Diouf ohne Abwehrchance. Als alles nach einem Remis aussah, wurde Stefan Reisinger kurz vor dem Strafraum gefoult. Nach einer kurzen Diskussion zwischen Reisinger und Ken Ilsø legte sich der Däne den Ball zurecht, visierte den rechten Torwinkel an und traf mit einem sensationellen Freistoß zum 2:1-Endstand für die Fortuna. Einmal mehr kochte die ESPRIT arena und die Fans konnten ein letztes Mal in 2012 zu den Klängen von „An Tagen wie diesen“ ihre Mannschaft feiern und das Team um Chefcoach Norbert Meier mit 21 Punkten in die wohlverdiente Winterpause verabschieden.