05.01.2022 | Yesterday

Josef „Sepp“ Weikl

Vom Fußballprofi zum Tennislehrer

Zwölf Jahre lang trug der gebürtige Niederbayer das Trikot der Rheinländer. Nach seinem Wechsel im Jahr 1976 stand der Josef, der im bayrischen Volksmund stets nur „Sepp“ gerufen wurde, in der folgenden Saison zunächst im Amateur-Kader der Rot-Weißen. Mit der Zwoten wurde er auf Anhieb Deutscher Amateurmeister 1977, bevor er einen Profi-Vertrag unterzeichnete. In den nächsten elf Jahren (1977 bis 1988) brachte er es insgesamt auf 632 Einsätze im F95-Trikot, in denen der Defensiv-Allrounder mit Torinstinkt 104 Tore erzielte.

Weikl kam 1976 vom bayrischen Amateurverein SC Zwiesel, bei dem auch Deutschlands „Mister Fallrückzieher“ Klaus Fischer das Fußballspielen und vor allem das Schießen spektakulärer Tore erlernte, an den Flinger Broich. Gleich in seiner ersten Spielzeit wurde Josef Weikl, von allen aber immer nur „Sepp“ gerufen, Deutscher Amateurmeister. An der Seite von F95-Altstars wie Peter Biesenkamp und Hubert Schmitz setzten sich die Fortunen gegen den SV Sandhausen in den beiden Finalspielen mit 1:0 und 2:2 durch. Außerdem spielte er damals noch vier Mal in der Amateur-Nationalmannschaft. Im Rückblick sagt er zu seiner Zeit in Düsseldorf: „Einerseits konnte ich hier mein Hobby zum Beruf machen; andererseits habe ich mit der Fortuna die vielleicht beste Zeit in ihrer Vereinsgeschichte erlebt!“ Denn es folgten bekanntlich die drei Pokalendspiele von 1978 bis 1980 mit den beiden Triumphen, aber auch das verlorene Europapokalfinale gegen den FC Barcelona (3:4 n.V.) - echte Meilensteine in der Geschichte der 95er. Seine 420 Pflichtspiele bringen ihn auf den vierten Platz (hinter Egon Köhnen, Gerd Zewe und Matthes Mauritz) aller Akteure, die jemals für die Fortuna auf dem Platz standen!

Ein holpriger Start mit Verständigungsproblemen
Dabei hatte er zunächst Probleme, sich in der neuen Umgebung fernab der Heimat einzugewöhnen, wie er unumwunden und mit einem Lächeln auf den Lippen zugibt: „Das Schwierigste war die Sprache. Wenn meine Mitspieler ihre Witze im Hochdeutschen gemacht haben, dann habe ich nur wenig bis gar nichts verstanden!“ Trotzdem hat er es immerhin 24 Jahre in Düsseldorf ausgehalten. Sein Sohn Björn wurde 1977 hier geboren und hat später selbst für die Rot-Weißen gespielt (2000 bis 2002).

Danach war er maßgeblich an den Erfolgen der Fortuna auf nationaler und internationaler Ebene beteiligt. Selbst als in den 1980er Jahren der schleichende Niedergang trotz oder gerade aufgrund einiger Notverkäufe wie dem Transfer von Klaus Allofs zum 1. FC Köln einsetzte, gab es noch einige sportliche Höhepunkte. So stand er Anfang 1984 sowohl bei den beiden 4:1-Erfolgen gegen die Bayern und Gladbach auf dem Rasen des Rheinstadions als auch im Jahr darauf beim 4:0 gegen den FC Bayern im Jahr des 90-jährigen Vereinsjubiläums.

Von Düsseldorf in die neue Heimat Liechtenstein
Nach seiner aktiven Zeit am Flinger Broich blieb er im Düsseldorfer Stadtgebiet und ging als Spieler-Trainer nach Oberbilk zur TuRU 1880 sowie nach Düsseltal zum DSC 99 mit einer Zwischenstation beim 1. FC Wülfrath vor den Toren der Landeshauptstadt. 1998 verließ er jedoch das Rheinland. „Damals wurde ich vom Liechtensteiner Fußball-Verband als Juniorentrainer angestellt und war danach bis 2010 Co-Trainer unter Ralf Loose, mit dem ich Ende der 1980er Jahre noch ein Jahr bei der Fortuna zusammengespielt hatte. Loose wurde Cheftrainer unserer Nationalmannschaft.“ Ansonsten ist im Laufe der Zeit der direkte Kontakt zu seinen ehemaligen Mitspielern und der Fortuna aufgrund der Entfernung ein wenig abgerissen. Aber auch aus der Ferne bleibt die enge Bindung zum Verein bestehen: „Ich schaue mir regelmäßig die Fortuna-Spiele live im Fernsehen an.“

Beruflich ist bei ihm das Kapitel Fußball zugschlagen. Seit einigen Jahren verdient Weikl sein Geld als Tennislehrer. Und im Winter ab und zu als Skilehrer in den großen Skigebieten der Schweiz.

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