"Leidenschaft siegt über Technik" stand in großen Buchstaben an der Wand der Fortuna-Kabine. Genau so präsentierten sich die Jungs von Trainer Suker. Sie verinnerlichten die Worte ihres Coaches und stellten die Schalker von Beginn an vor arge Probleme, und das dicht gestaffelt in der Defensive und mit einem Angriffs-Pressing vom Feinsten.

So hatten auch die Fortunen mit einem Konter in der 11. Minute die erste Torchance. Haris Kolicic schickte Alen Jakupova steil und dieser setzte sich gegen zwei Abwehrspieler durch. Dass sein Schuss dem Goalie der Gastgeber noch durch die Hände rutschte, passte da ins Bild - ein Bilderbuch-Start für die Fortuna. Der Gastgeber antwortete mit zwei großen Chancen durch Friedrich (14.) und Multhaup (17.). Allerdings waren die Schalker nur bei Standards gefährlich. In der 33. Minute rutschte ein langer Ball irgendwie zu Maurice Multhaup durch und dieser lässt sich so eine Chance nicht nehmen - 1:1. Kurz vor der Pause noch einmal eine Ecke für Königsblau. Die Kopfball-Abwehr nahm wiederum Maurice Multhaup aus gut 25 Metern Volley und hämmerte den Ball unhaltbar in den rechten Winkel - ein absolutes Traumtor! Mit diesem Schock ging es in die Kabine.

Nach dem Wechsel drängten die Schalker auf die Entscheidung. In der 57. Minute wurden sie nach einer schönen Kombination auch belohnt. Diesmal stand der zur Pause eingewechselte Donisi Advijaj frei und vollendete zum 3:1. Doch Fortuna steckte nicht auf. Nach einer Ecke von der rechten Seite kam es zu einer Nachschuss-Möglichkeit für Leon Fritsch. Sein Schuss landete im Sechzehner an der Hand des Innenverteidigers Marvin Friedrich. Ohne zu zögern zeigte der gute Schiedsrichter Timo Wlodarczak auf den ominösen Punkt. Ali Celik nutzte die Chance und verkürzte auf 2:3. Nun ging noch einmal ein Ruck durch das Suker-Team. In der 65. Minute gab es die große Chance zum Ausgleich, doch nach einem schönen Angriff über die linke Seite verpassten gleich zwei Mann in der Mitte die scharfe Hereingabe von Leon Fritsch.

Fortuna war auf einmal hellwach und wieder gleichwertig. Nach einer schönen Einzelaktion vom überragenden Multhaup jedoch brachen die Schalker den Willen der Rot-Weissen. Mit seinem dritten Treffer sorgte er in der 77. Minute für die Entscheidung. Das 5:2 war dann nur noch ein weiteres Geschenk an den Gastgeber. Insgesamt war, gerade nach den ersten 30 Minuten, an diesem Samstag mehr drin. Diesmal hat die Qualität über die Leidenschaft gesiegt.