Trainer Sinisa Suker wirbelte sein Team gegenüber der Vorwoche doch gehörig durcheinander. Luca Paura, Tim Corsten, Janos Kömmerling und Elmin Heric kamen neu ins Team. Auf den beiden Außenverteidiger-Positionen durften mit Paura und Corsten gleich zwei Debütanten in die Startformation.

Doch das tat der Suker-Mannschaft eher gut, als dass es sie verunsicherte. Bereits in der sechsten Minute wurde eine Flanke von Paura zwar abgeblockt, aber sie landete bei Tim Köther. Dieser ließ einen Dortmunder aussteigen und schoss dann flach ins rechte untere Eck zur frühen 1:0-Führung für Fortuna. So konnte es natürlich gerne losgehen. Damit ging der Matchplan natürlich direkt einmal auf. So konnte man dem Gastgeber eher den Ball überlassen und sich auf Konter beschränken. Doch zunächst einmal waren die Dortmunder eher mit sich selber beschäftigt. Das frühe Gegentor war Gift für das Skibbe-Team. Mit einem Fernschuss knapp über das Tor aus etwa 30 Metern versuchte Immanuel Pherai, seine Mitspieler aufzuwecken (14.). Dies funktionierte erst nach einer knappen halben Stunde. Ein feiner Pass in die Tiefe auf den schnellen Ansgar Knauff. Dieser spitzelte den Ball dann am herausstürmenden Fortuna-Keeper Dennis Gorka vorbei zum 1:1-Ausgleich (31.). Danach hatten die Gastgeber weiter mehr Ballbesitz, aber scheiterten immer wieder an der hervorragenden Defensivabteilung der Fortuna. Von Seiten der Flingeraner kam lediglich noch ein Schuss von Daniel Kyerewaa, der aber knapp vorbei ging (33.). So blieb es bis zur Pause beim gerechten 1:1 Unentschieden.

Nach dem Wechsel ein identisches Bild zu den ersten 45 Minuten. Die Borussia hatte mehr Ballbesitz, aber kaum Chancen. Denn was die Fortuna-Abwehrreihe hinten abräumte, war schon extraklasse. So waren es wieder die brutal effizienten Fortunen, die das erste Zeichen im zweiten Durchgang setzten. Ein Steilpass von Kyerewaa halb rechts raus auf den wieder genesenen Elmin Heric. Der ging mit Ball Richtung Strafraum und vollendete eiskalt ins lange Eck zur erneuten Führung (62.). Dieses Tor würde man in der Boxersprache als „schweren Wirkungstreffer“ bezeichnen. Denn der BVB taumelte und das Suker-Team übernahm die Kontrolle. Ein starker Schuss von Connor Klossek wurde noch im letzten Augenblick zur Ecke abgefälscht (64.).

In der 82. Minute dann ein Zauberpass von Köther auf den in der Pause eingewechselten Terence Okoeguale. Mit seinem Tempo war er kurz vor dem Strafraum nur noch durch ein Foul zu bremsen. Da Dortmunds Maik Amendick letzter Mann war, zeigte Schiedsrichter Carsten Wessel folgerichtig glatt Rot. Den folgenden Freistoß setzte Köther nur auf den Querbalken (83.). Aber wie es im Fußball manchmal so ist: Mit einem Mann weniger war der Gastgeber plötzlich brandgefährlich. Sie warfen alles nach vorne. Ein Freistoß von Reyna von halb links wäre im kurzen Eck eingeschlagen, aber Gorka reagierte großartig (87.). In der Nachspielzeit war es nochmal Reyna mit einer Schusschance, aber der noch abgefälschte Ball landete wieder beim sicheren Fortuna-Rückhalt Dennis Gorka (91.). Kurz darauf war dann Feierabend und der Jubel bei den ganz in rot gekleideten Fortunen riesig – auch bei Tim Corsten, der nach einer monatelangen Verletzungspause endlich sein erstes Pflichtspiel für die Fortuna bestreiten konnte und zu einer tollen Mannschaftsleistung beitrug.

Sinisa Suker, U19-Trainer: „Heute hat meine Mannschaft das Gesicht gezeigt, das wir von ihr kennen. Dass wir gegen die offensivstärkste Mannschaft der Liga drei Punkte geholt haben, ist das i-Tüpfelchen. Es war ein hartes Stück Arbeit – jetzt haben wir zwei Wochen Zeit, uns auf Duisburg vorzubereiten.“